Kommenden Dienstag können die Abgeordneten im zuständigen Ausschuss des EU-Parlaments den Weg frei für die Ampelkennzeichnung machen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) appelliert vor der entscheidenden Sitzung des Ausschusses für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit, für eine verbraucherfreundliche Regelung zu stimmen. „Die Volksvertreter dürfen dem Druck aus der Wirtschaft nicht nachgeben, die Ampelkennzeichnung zu blockieren“, fordert Vorstand Gerd Billen.

Mit der Ampelkennzeichnung wäre aus Sicht des vzbv gewährleistet, dass Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf Dickmacher auf einen Blick erkennen können. Auch Gesundheitsorganisationen, wie der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen, sprechen sich für diese Modell aus. Mitte Februar votierte der EU-Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz allerdings gegen die Ampelkennzeichnung und lehnte auch eine nationale, freiwillige Lösung ab. Stattdessen plädierten die Abgeordneten für eine Kalorienangabe und unterstützte das von der Wirtschaft präferierte „GDA-Modell“. „Die GDA-Kennzeichnung ist für die Verbraucher nur mit Taschenrechner zu verstehen“, kritisiert Billen. Enttäuschend sei auch, dass der Ausschuss gegen die geforderte Festlegungen auf Mindestschriftgrößen stimmte.

Positiv aus Sicht des vzbv ist dagegen das Votum der Abgeordneten zur verbesserten Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln. Künftig sollen bei nichtverarbeiteten Lebensmitteln, Fleisch und Fisch die Herkunft verbindlich angegeben werden. „Hier stimmt die Richtung. Klarstellungen sind allerdings noch erforderlich beim Schutz vor Irreführung und bei der Frage, welche Bestandteile von Lebensmitteln in die Herkunftsangabe einbezogen werden sollen“, so Billen.

Wenn der federführende Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit am 16. März über die Nährwert- und Herkunftskennzeichnung entschieden hat, befasst sich das Europäische Parlament voraussichtlich im Mai mit der Thematik.

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