Viren und Bakterien rüsten zu immer neuen Angriffen auf unser Immunsystem. Wie das Fitness- und   Gesundheitsmagazin VITAL in seiner aktuellen Ausgabe (4/10; EVT: 17. März) berichtet, müssen Forscher daher neue Wege gehen, um die raffinierten Winzlinge zu bekämpfen.

Denn keine andere Lebensform passt sich so schnell an wie die mikroskopisch kleinen Krankheitserreger. Das neue Schweinegrippe-Virus etwa veränderte sich so rasant, dass es schon zwei Monate nach dem ersten Auftreten vereinzelte Resistenzen gegen das Grippemedikament Tamiflu gab. Und in Kliniken taucht vermehrt der Keim MRSA auf, gegen den fast kein Antibiotikum mehr wirksam ist. „Schon in ein bis zwei Generationen werden alle bekannten Antibiotika nichts mehr ausrichten können, weil bis dahin alle Erreger resistent sind“, warnt Prof. Martin Krönke, Direktor des Instituts für medizinische Mikrobiologie der Uni Köln.

Aus diesem Grund entwickeln die Experten neuartige Wirkstoffe, die verhindern sollen, dass die winzigen Angreifer unsere Zellen überhaupt befallen. Dazu gehören zum Beispiel Medikamente und Impfstoffe, die sich das Erreger-Gedächtnis unseres Immunsystems zunutze machen.

Im Berliner Max-Planck-Institut wiederum haben Forscher im Genprofil des Menschen jene 287 „Schalter“ ausfindig gemacht, mit deren Hilfe sich Grippeviren im Körper vermehren. Eben diese „Schalter“ könnte man durch neue Arzneimittel gezielt hemmen. Am Institut für organische Chemie der Uni Kiel schließlich hat man einen Ansatz gefunden, wie man Bakterien wirksam zu Leibe rücken kann. Medikamente sollen zukünftig verhindern, dass die Eindringlinge sich an ihrer Wirtszelle festklammern können.

Doch bis all diese neuartigen Stoffe marktreif sind, heißt es zunächst vorbeugen. Neben ausreichendem Impfschutz und angemessen Hygiene ist dabei vor allem wichtig, Antibiotika wirklich nur im Bedarfsfall einzunehmen. Wer stattdessen zu pflanzlichen Alternativen greift, kann zudem völlig sicher sein, dass es zu keinen Resistenzen kommt.

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