In den ersten drei Monaten 2010 ist der Umsatz auf dem deutschen Apothekenmarkt gegenüber dem Vergleichszeitraum des letzten Jahres um 330 Mio. EUR auf knapp 6,3 Mrd. EUR zu Abgabepreisen der pharmazeutischen Unternehmer (ApU) gestiegen. Das Umsatzwachstum setzt allerdings auf einem vergleichsweise schwachen ersten Quartal 2009 auf. Seinerzeit lag der deutsche Apothekenmarkt gegenüber dem ersten Quartal 2008 mit einem Umsatzplus von 1,8 Prozent nur unwesentlich über dem Vorjahresniveau. Im Gegensatz zum Umsatz ist die Menge der abgegebenen Packungen zurückgegangen – und zwar um 7,7 Prozent auf ca. 402 Mio. Packungen. Dieser Rückgang ist zu einem großen Teil auf einen Anstieg des Anteils der Großpackungen (N3: +5,5 Prozent) zurückzuführen. Das zeigen aktuelle Zahlen, die INSIGHT Health sowohl auf Basis der Großhandelseinkäufe der öffentlichen Apotheken als auch der direkt vom Hersteller in die Apotheken gelieferten Präparate ermittelt.

Wie schon im vergangenen Jahr ist das Umsatzwachstum den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zuzuschreiben. Sie stiegen im ersten Quartal um 8,1 Prozent auf gut 5,1 Mrd. EUR zu ApU. Damit erhöhte sich ihr Anteil am Gesamtumsatz auf dem deutschen Apothekenmarkt auf nahezu 82 Prozent. Weiterhin rückläufig ist dagegen die Entwicklung bei den apothekenpflichtigen Arzneimitteln. Der Umsatz dieser Präparate, die nicht vom Arzt verordnet werden müssen, aber nur über die Apotheke abgegeben werden dürfen, sank in den ersten drei Monaten um 7,7 Prozent auf gut 750 Mio. EUR zu ApU.

Beim Blick in den Teilmarkt der verschreibungspflichtigen Arzneimittel springen zwei Aspekte ins Auge. Zum einen entwickeln sich vor allem die patentgeschützten Arzneimittel dynamisch. Ihr Umsatz stieg im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um knapp 18 Prozent auf 2,2 Mrd. EUR zu ApU. Zum anderen haben die reimportierten Arzneimittel in den ersten drei Monaten dieses Jahres mit einem Umsatzzuwachs von 26 Prozent deutlich über dem Markt zugelegt. Mit mehr als 710 Mio. EUR zu ApU stehen sie inzwischen für fast 14 Prozent des Umsatzes bei den verschreibungspflichtigen Präparaten. Dabei konzentrieren sich die Reimporteure überwiegend auf die höherpreisigen patentgeschützten Arzneimittel. Dies belegt ein Blick auf die Entwicklung bei der eingekauften Menge. Von den insgesamt knapp 180 Mio. im ersten Quartal eingekauften Packungen mit verschreibungspflichtigen Präparaten entfielen gerade einmal 7,7 Mio. auf Reimporte. Das entspricht einem Anteil von lediglich 4,3 Prozent.

Bei einer ersten Analyse der Entwicklung in den verschiedenen Indikationsgruppen zeigt sich, dass ein Großteil des Umsatzwachstums auf Mittel zur Behandlung von Krebserkrankungen (+22,4 Prozent oder 177 Mio. EUR zu ApU) und zur Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems (+9,2 Prozent oder 92 Mio. EUR zu ApU) entfällt.

Zu beachten ist, dass die Auswirkungen der Rabattvertragsdynamik bei den vorgestellten Zahlen unberücksichtigt bleiben.

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