100 Mal kann man sagen: „Das darfst Du nicht“. Auch alle Putzmittel bewahrt man außer Reichweite der Kinder auf, der Medizinschrank ist immer verschlossen und es liegen auch keine Medikamente auf dem Nachttisch herum. Trotzdem kann es passieren, dass das Kind sich etwas Giftiges in den Mund stopft oder sogar verschluckt. Wir wollen Ihnen helfen, damit Sie in so einer Situation nicht in Panik geraten, sondern wissen was zu tun ist und haben uns darum an Tina Haase gewandt, stellvertretenden Chefredakteurin vom Apothekenmagazin „BABY und Familie“.

Was ist bei Vergiftungen zu tun?

Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte man den Rettungsdienst 112 anrufen und zusätzlich den Giftnotruf, wenn man noch die Zeit dazu hat. Wenn das Kind erbrochen hat, sollten die Eltern eine kleine Menge davon aufheben und dem Notarzt mitgeben, denn aus dem Mageninhalt kann oft die Ursache bestimmt werden, also z.B. die giftige Pflanze, die das Kind gegessen hat. Auf keinen Fall sollte man bei dem Kind Erbrechen auslösen.

Warum nicht?

Ätzende Stoffe können die Schleimhäute der Speiseröhre nachhaltig schädigen. Und man sollte dem Kind auch nichts zu trinken geben, weder Wasser noch Milch, es sei denn, die Experten der Giftnotrufzentrale haben es empfohlen. Die lokalen Telefonnummern dafür sollte man sich vorbeugend heraussuchen.

Wie verhält man sich richtig, wenn das Kleine mit Ätzendem, wie zum Beispiel Pflanzenschutzmittel oder Toilettenreiniger in Kontakt gekommen ist?

Da sollten die betroffenen Körperstellen sofort unter fließendem, lauwarmem Wasser abgespült werden, mind. 15 Minuten lang. Und auch wenn das Kleine Ätzendes in die Augen bekommen hat, gilt es zu spülen. Vorbeugend kann man Reinigungsmittel mit dem Zusatz Bitrex verwenden. Das schmeckt bitter und die Kinder spucken es dann aus.

Vielen Dank, Frau Haase. Um all der Aufregung so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, sollte man in der Wohnung und im Garten auch auf giftige Pflanzen verzichten und den Kindern erklären, dass man Blumen und Beeren nicht alleine pflücken darf, rät „BABY und Familie“.

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