Heute wurden die ersten wichtigen Ergebnisse der Studie „PE Confidential“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine noch nie da gewesene europaweite öffentliche Umfrage zum Thema Ejaculatio praecox (EP) bzw. vorzeitigem Samenerguss. Die Ergebnisse offenbaren das grosse und in vielen Fällen langjährige stille Leiden, das EP für Männer und deren Partnerinnen bedeutet. Ausserdem wird in der Studie „PE Confidential“ aufgezeigt, welch schwere Belastungsprobe EP für Beziehungen darstellt, und warum Männer nur zögerlich Rat und Hilfe für ihr Leiden suchen.

Über 4.500 Männer und Frauen aus neun Ländern (Spanien, Italien, Portugal, Deutschland, Österreich, dem Vereinigten Königreich, Finnland und Schweden) wurden im Rahmen von „PE Confidential“ zu den Auswirkungen von EP und zu ihrer Meinung bezüglich EP befragt. Die Studie wurde von Janssen-Cilag EMEA mit Unterstützung europäischer Selbsthilfegruppen für sexuelle Gesundheit und Männergesundheit, u.a. dem European Men’s Health Forum, der European Sexual Health Alliance sowie dem Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit in Deutschland, durchgeführt.

Laut den Ergebnisse der Studie „PE Confidential“ verspürt jeder dritte Mann, der an EP leidet, Ärger und Scham oder neigt deswegen sogar zu Depressionen. Die Hälfte aller Männer mit EP gab an, sich aufgrund ihres Problems schuldig oder als Versager zu fühlen. Ein Viertel der Männer gab zu, deswegen auch ausserhalb des Schlafzimmers weniger Selbstvertrauen zu haben.

Mehr als die Hälfte der Männer mit EP und 44 % der Frauen, deren Partner an EP leidet, erklärten, kein erfülltes Sexualleben zu haben. Auch die Beziehung selbst bleibt davon nicht verschont – ein Drittel aller Männer hat das Gefühl, dass sich die Partner als Folge der EP auseinanderleben würden.

Dennoch räumten mehr als die Hälfte der befragten Männer ein, noch nie jemandem von ihrem Problem erzählt zu haben, noch nicht einmal der eigenen Partnerin. Dieses Schweigen in Bezug auf das Thema EP dauerte in etlichen Fällen bereits seit über 25 Jahren an.

Dr. Ian Banks, Vorsitzender des European Men’s Health Forum und mitverantwortlicher Leiter der Studie, erklärte hierzu:

„Selbst im 21. Jahrhundert, wo wir vor allem in Europa häufig in aller Öffentlichkeit über Sex diskutieren, ist die vorzeitige Ejakulation noch immer ein Tabuthema. Wie diese Studie aufdeckt, ist das Thema der vorzeitigen Ejakulation noch immer äusserst schambehaftet. Die negativen Auswirkungen von EP, nicht nur auf das Sexualleben, sondern auch das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl einer Person, sowie die sich daraus ergebende Belastung für die Beziehung halten viele Männer davon ab, darüber zu sprechen und etwas zu unternehmen, wie diese Studie deutlich zeigt.“

Die Befragung der Partnerinnen von Männern mit EP ergab, dass die überwiegende Mehrheit (70 %) noch nie mit jemandem über das Problem des Partners gesprochen hat, noch nicht einmal mit dem Partner selbst. Eine beachtliche Zahl von Männern und deren Partnerinnen haben noch nicht einmal im Internet nach Informationen über EP gesucht.

Im Rahmen der Umfrage sollten die Befragten auch erläutern, was sie bezüglich der EPunternehmen. Nur jeder zehnte Mann hat sich einem Arzt anvertraut. Von jenen, die noch nie einen Arzt konsultiert haben, gab fast die Hälfte an, dass es ihnen zu peinlich sei. 28 % der Männer hingegen sind der Meinung, dass es sich bei EP nicht um eine Krankheit handelt, für die es ärztliche Hilfe gibt.

Irem Hattat, Vorsitzende der European Sexual Health Alliance, dem europaweiten Dachverband für Selbsthilfegruppen im Bereich der Sexualgesundheit, erklärte hierzu:

„Vorzeitige Ejakulation ist ein sexuelles Gesundheitsproblem, das wie jedes andere Problem erfolgreich behandelt werden kann. Wir möchten daher alle betroffenen Männer bzw. deren Partnerinnen dazu ermutigen, sich einem Arzt oder einer örtlichen Selbsthilfegruppe für Sexualgesundheit anzuvertrauen. Dort erhalten sie zuverlässige Informationen und angemessene Beratung, Unterstützung und Lösungen. Der erste Schritt, sich dem Problem zu stellen, ist, darüber zu sprechen. Wir legen daher allen Männern mit sexuellen Störungen jeglicher Art nahe, darüber zu sprechen, vor allem mit ihrer Partnerin. Dies ist oftmals der erste Schritt zur Lösung eines heiklen und peinlichen Problems und führt dazu, dass sich das Sexualleben in der Partnerschaft bessert und die Beziehung sich festigt.“

Die Studie „PE Confidential“ beleuchtete darüber hinaus kulturell bedingte Unterschiede und deckte auf, wie Männer aus verschiedenen Ländern mit EP umgehen. Männer aus dem Vereinigten Königreich etwa sprechen am wenigsten über EP – rund 71 % gaben an, noch nie mit jemandem darüber gesprochen zu haben. Spanier hingegen schämen sich am wenigsten, über ihr Problem zu sprechen. 63 % der Befragten gaben an, bereits über EP gesprochen zu gaben.

Deutsche und britische Männer, die an EP leiden, sind am unzufriedensten mit ihrem Sexualleben, während Franzosen und ihre Partnerinnen im Vergleich zu Paaren aus anderen Ländern eher der Meinung sind, dass sich EP negativ auf ihre Beziehung auswirkt.

EP gilt als häufigste sexuelle Störung bei Männern [1]. Es handelt sich dabei um ein peinliches und quälendes Leiden, von dem ca. jeder fünfte Mann (20-25 %) unabhängig von seiner Herkunft irgendwann einmal betroffen sein wird [2]. EP wird von führenden Gesundheitsorganisationen, u.a. von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der International Society for Sexual Medicine (ISSM), der American Urological Association (AUA) und der American Psychiatric Association (APA), als Krankheit anerkannt. Ihre drei wichtigsten Manifestationen sind: frühzeitige Ejakulation, keine Kontrolle über die Ejakulation und negative persönliche Auswirkungen bzw. Anspannungen und Stress im Zusammenhang mit der Ejakulation [3].

    Weitere Informationen über sexuelle Gesundheit, Männergesundheit und
    vorzeitigen Samenerguss finden Sie auf folgenden Websites:
    - European Men's Health Forum (EMHF)
      http://www.emhf.org
    - European Sexual Health Alliance (ESHA)
      http://www.essm.org/esda/general.asp
    - Informationen über vorzeitigen Samenerguss und Tipps zum Thema "Wie
      über EP sprechen?"
      http://www.prematureejaculation.com
    - Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit (ISG)
      http://www.isg-info.de
    Literatur:
    1. Abdel-Hamid, I.A., E.A. Jannini, und K.E. Andersson, Premature
       ejaculation: focus on therapeutic targets. Expert Opin Ther Targets,
       2009. 13(2): S. 175-93.
    2. Porst, H., et al., The Premature Ejaculation Prevalence and Attitudes
       (PEPA) survey: prevalence, comorbidities, and professional
       help-seeking. Eur Urol, 2007. 51(3): S. 816-23; Diskussion 824.
    3. McMahon, C.G., et al., An evidence-based definition of lifelong
       premature ejaculation: report of the International Society for Sexual
       Medicine Ad Hoc Committee for the Definition of Premature Ejaculation.
       BJU Int, 2008.
    Redaktionelle Hinweise:
    Informationen zur Studie "PE Confidential"
    - Die Studie "PE Confidential" wurde von Janssen-Cilag EMEA, einem
    Geschäftsbereich von Janssen Pharmaceutica N.V. durchgeführt. Unterstützt
    und betreut wurde die Studie durch einen Lenkungsausschuss, dem Vertreter
    des European Men's Health Forum (EMHF), der European Sexual Health
    Alliance (ESHA) sowie des Informationszentrums für Sexualität und
    Gesundheit (ISG) aus Deutschland angehörten.
    - Die Studie wurde im Februar 2010 durchgeführt.
    - 920 Männer wurden anhand vorher festgelegter Auswahlkriterien als an
    vorzeitigem Samenerguss (Ejaculatio praecox - EP) leidend definiert,
    875 Personen als Partnerin von Männern mit EP; 2.729 Personen
    wurden als "allgemeine Population" definiert (Mann ohne EP/keine
    Partnerin eines Mannes mit EP). Insgesamt nahmen 4.524 Personen an der
    Umfrage teil.
    - Der Altersbereich der Befragten lag zwischen 18 und 70 Jahren.

Informationen zum European Men’s Health Forum (EMHF)

Das EMHF ist die einzige europäische Organisation, die sich der Männergesundheit in all ihren Facetten widmet. Zugleich dient das Forum als Plattform für die Zusammenarbeit verschiedenster Interessengruppen in Europa. Das EMHF wurde vom Men’s Health Forum, dem wichtigsten Interessenverband für Männergesundheit in England und Wales, mit der Unterstützung von und in Kooperation mit Partnerorganisationen ins Leben gerufen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: den schlechten Gesundheitszustand von Männern in allen Ländern Europas zu verbessern. Das EMHF ist eine unabhängige, gemeinnützige NGO und fungiert als Mitgliedsorganisation mit einem gewählten Vorstand, der die verschiedenen europaweiten und nationalen Organisationen im Bereich Männergesundheit vertritt. Das Tagesgeschäft der Organisation wird von einem Sekretariat geführt, dem ein Geschäftsführer vorsteht.

http://www.emhf.org

Informationen über die European Sexual Health Alliance (ESHA)

Die ESHA ist eine europaweite Dachorganisation für Selbsthilfegruppen im Bereich der Sexualgesundheit. Hauptanliegen der Vereinigung ist es, Verbände aus Europa und anderen Ländern, die sich im Bereich sexuelle Dysfunktion und deren Auswirkungen auf direkt und indirekt Betroffene engagieren, zusammenzubringen und zu unterstützen. Die ESHA betreibt Lobbyarbeit für die Betroffenen (medizinische und wissenschaftliche Gesellschaften, Regierungs- und soziale Organisationen, Medien und Entscheidungsträger im Bereich der Gesundheit). Die ESHA arbeitet mit paneuropäischen Organisationen zusammen, um das Bewusstsein und den Kenntnisstand bezüglich sexuellen Dysfunktionen zu verbessern.

http://www.essm.org/esda/general.asp

Über das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit (ISG)

Das ISG ist eine deutsche Selbsthilfegruppe, die 1999 von Ärzten und Wissenschaftlern aus verschiedenen Fachrichtungen, die sich im Bereich Sexualgesundheit engagieren wollten, gegründet wurde. Das ISG ist die erste Anlaufstelle für Personen, die Hilfe und Rat zum Thema Sexualität, Sexualgesundheit und Partnerschaft suchen. Das ISG ist zudem darum bemüht, Vorurteile, Stigmatisierung und Tabus rund um das Thema sexuelle Dysfunktion abzubauen. Zu seinen Mitgliedern zählen derzeit rund 1000 Personen, die an sexuellen Störungen leiden, sowie über 400 Experten aus dem Bereich der Sexualmedizin.

http://www.isg-info.de

Informationen über Janssen-Cilag EMEA

Janssen-Cilag EMEA, ein Geschäftsbereich von Janssen Pharmaceutica N.V., ist ein forschungsorientiertes Pharmaunternehmen, das innovative und qualitativ hochwertige pharmazeutische Produkte und Dienstleistungen für eine bessere Gesundheit und Lebensqualität von Patienten mit bis dato nur unzureichend behandelbaren Erkrankungen aus aller Welt entwickelt und vermarktet. Janssen-Cilag EMEA ist praktisch in allen Ländern weltweit und in verschiedensten Behandlungsbereichen aktiv, u.a. in den Bereichen Schmerz, Psychiatrie, Neurologie, Onkologie, Infektionskrankheiten einschliesslich HIV, Gastroenterologie, Frauengesundheit, Pilzerkrankungen und Nephrologie.

http://www.Janssen-Cilag EMEA.com

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