Jedes Jahr sterben eine Million Menschen an Malaria, in Afrika töten sie eins von fünf Kindern. Bereits im Jahr 2005 hat die Weltgesundheitsorganisation das Ziel formuliert, die jährliche Zahl der Malariatoten bis 2010 zu halbieren. Dass dies möglich ist, zeigen Länder wie etwa Eritrea, Ruanda, Sambia oder Togo, wo schützende Moskitonetze und wirksame Medikamente für weite Bevölkerungsteile verfügbar sind. Dadurch konnten die Todesfälle in den betreffenden Ländern um die Hälfte reduziert werden.

Auch action medeor hat zu diesen Erfolgen beigetragen. In Togo leistet action medeor in Zusammenarbeit mit einer lokalen Partnerorganisation seit 2005 wichtige Präventionsarbeit. 340 ehrenamtliche Gesundheitshelfer klären in 80 Dörfern die Menschen darüber auf, wie sie sich vor dem Stich der Mücke schützen können und verteilen Moskitonetze. „Das Projekt ist deshalb so erfolgreich, weil die Gesundheitshelfer nicht nur über Vorsorgemaßnahmen informieren und Netze verteilen, sondern auch nachsehen, ob die Moskitonetze fachgerecht genutzt werden. Bei Verdacht auf eine Infektion sorgen sie dafür, dass der Betroffene möglichst schnell eine Gesundheitsstation aufsucht. Dort wird mittels eines Schnelltests festgestellt, ob es sich tatsächlich um Malaria handelt und der Patient behandelt werden muss“, sagt Susanne Schmitz, Projektreferentin bei medeor, die das Projekt vor kurzem besucht hat. „Es ist schön zu sehen, dass unsere Arbeit Früchte trägt und weniger Menschen an Malaria sterben. Um langfristig erfolgreich zu sein und den Kampf gegen Malaria zu gewinnen, werden jedoch dringend weitere Moskitonetze benötigt. Allein in der Projektregion liegt der Bedarf bei 10.000 Netzen.“ Weltweit werden in diesem Jahr 150 Millionen Moskitonetze benötigt, um sicherzustellen, dass sich alle Menschen in Malariagebieten vor einer Infektion schützen können.

Trotz der Erfolge in einzelnen Ländern ist Afrika noch weit von der Zielerreichung entfernt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation besitzen nur 31 Prozent der afrikanischen Haushalte ein Moskitonetz. Zudem bekommen lediglich 15 Prozent der fiebernden Kinder unter fünf Jahren wirksame Artemisinin-Kombinantionspräparate.

„6,2 Milliarden US-Dollar werden allein in diesem Jahr benötigt, um Vorsorge- und Behandlungsmaßnahmen flächendeckend verfügbar zu machen und damit das vereinbarte Ziel zu erreichen“, sagt Bernd Pastors, Vorstand der action medeor und Initiator der Kampagne „Stop Malaria Now!“. „Bis dahin bleiben noch 250 Tage. Hunderttausende Kinder könnten jedes Jahr gerettet werden, wenn die benötigten finanziellen Mittel bereitgestellt werden und Betroffene, vor allem in ländlichen Gebieten, Zugang zu lebensrettenden Therapien haben. Auch Deutschland muss hier seinen Beitrag leisten.“

Seit 1964 setzt sich action medeor für einen besseren Zugang zu medizinischer Versorgung in Afrika, Asien und Lateinamerika ein. Heute ist medeor das größte Medikamenten-Hilfswerk in Europa. Sein Ziel ist es, Gesundheit für alle Menschen zu ermöglichen. medeor arbeitet im Kampf gegen Malaria umfassend und nachhaltig. Mit seiner Präventionsarbeit erreicht medeor tausende von Menschen in Afrika. Ausgebildete Teams klären die Menschen über Malaria und mögliche Schutzmaßnahmen auf und verteilen Moskitonetze. Darüber hinaus unterstützt medeor in Afrika selbst den Anbau der Heilpflanze Artemisia annua, die Weiterverarbeitung des Rohstoffs zum zurzeit effektivsten Malariamedikament, die Verteilung dessen sowie wirksame Therapieprogramme. Weitere Informationen: www.medeor.de

medeor ist Träger der Stop Malaria Now!-Initiative – ein Zusammenschluss von neun nichtstaatlichen Hilfsorganisationen aus Deutschland, Italien, Kenia, Spanien, Polen und der Schweiz. Die Kampagne will das Bewusstsein in Europa über die dramatische Ausweitung der Armutskrankheit Malaria in Afrika schärfen und deutlich machen, welche verheerenden sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen die Krankheit auf dem afrikanischen Kontinent hat. Die Kampagne wirbt für eine effiziente Infrastruktur im Gesundheitswesen der am meisten von Malaria betroffenen Länder sowie den Anbau und die Produktion wirkungsvoller Heilmittel vor Ort. Sie versteht ihre Arbeit als einen Teil des weltweiten Kampfes gegen Armut und zur Umsetzung der Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Stop Malaria Now! wird mit Unterstützung der Europäischen Union organisiert. Weitere Informationen: www.stopmalarianow.org

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