Auf die aktuelle Meldung der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene zum Thema Krankenhauskeime reagiert nun der LAOH. Der Verband von operativ und anästhesiologisch tätigen niedergelassenen Ärzten in Deutschland geht davon aus, dass durch mehr ambulante Operationen die Zahl der Infektionen mit den gefährlichen Krankenhauskeimen deutlich gesenkt werden könnte. „Wir sind davon überzeugt, dass die Zahl der Infektionen um mehr als 50 Prozent verringert werden könnte, wenn alle ambulant möglichen Operationen auch ambulant durchgeführt werden würden“, sagte Dr. Thomas Wiederspahn-Wilz, Erster Vorsitzender des LAOH heute in Frankfurt. Gleiches gelte auch für die Zahl der Todesfälle.

Der Verband steht kontinuierlich im Kontakt mit seinen rund 265 Mitgliedern und hat festgestellt, dass bei ambulanten Eingriffen eine deutlich geringere Gefahr besteht, sich mit einem gegen Antibiotika resistenten Keim zu infizieren. Bei einer ambulanten Operation haben Patienten den Vorteil, dass sie so gut wie keinen Kontakt zu anderen Patienten haben, die potentiell Träger eines resistenten Bakteriums sein könnten. Darüber hinaus treten die resistenten Stämme vor allem dort auf, wo viele Patienten mit Antibiotika behandelt werden. Dies sei in den Praxen der ambulanten Operateure oder ambulanten Operationszentren nicht der Fall, so Dr. Wiederspahn.

„Wir gehen weiterhin davon aus, dass die von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene aktuell genannten Zahlen von jährlich 20.000 Toten und bis zu 500.000 vermeidbaren Infektionen eher noch zu niedrig angesetzt sind“, sagte der Verbandsvorsitzende. Wegen einer fehlenden Meldepflicht könnten gar nicht alle Fälle erfasst werden.

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