In den Industrienationen werden immer weniger Jungen geboren. Nach einem Bericht des Männer-Lifestylemagazins „Men’s Health“ (Ausgabe 6/2010, EVT 12.05.2010) kommen etwa in Deutschland heute rund 0,5 Prozent weniger männliche Babys zur Welt als vor 60 Jahren. Die Zahl erscheint zwar gering – aber auf lange Sicht ist die Tendenz dramatisch und gibt der Wissenschaft Anlass zur Sorge. Die Experten vermuten als Ursache unter anderem Schadstoffe, die bei der industriellen Lebensmittelproduktion entstehen. Synthetische Chemikalien, so ihre Theorie, haben auf verschiedenen Wegen und in unterschiedlicher Weise Einfluss auf die Befruchtung der menschlichen Eizellen und erschweren oder verhindern die Entwicklung männlicher Föten.

Zu den wichtigsten „Jungs-Bremsen“ gehört nach neuen Erkenntnissen die Chemikalie Bisphenol A (BPA). Sie steckt in vielen Plastikflaschen und sogar in der inneren Beschichtung von Dosen, kann sich bei Wärme lösen und so über die Flüssigkeit in den Körper gelangen. Dort imitiert sie das Verhalten von Östrogen und stört so männliche Entwicklungsprozesse der Embryonen. Doch die Liste der „Jungs-Killer“ ist noch bedeutend länger. Die Aufnahme der verdächtigen Chemikalien gänzlich zu verhindern ist nahezu unmöglich. So sind Nahrungsmittel, Wasser und sogar die Luft häufig mit Dioxinen, Insektiziden wie DDT oder so genannten Weichmachern wie Phthalaten belastet, die die Wahrscheinlichkeit männlicher Nachkommen ebenfalls deutlich verringern können. Um das Risiko zu mindern, sollte man vor allem auf eine fettarme Ernährung achten, denn Fett speichert viele der giftigen Stoffe.

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