Die Kommunikation zwischen Verbrauchern, Anbietern und Experten verbessern, soll ein neues Internetportal zur Lebensmittelkennzeichnung, das Verbraucherministerin Ilse Aigner am Wochenende angekündigt hat. Träger des Projektes sind die Verbraucherzentrale Hessen und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). „Das Portal bietet Verbrauchern die Möglichkeit, auf Lebensmittelkennzeichnungen, die sie für fraglich oder irreführend halten, aktiv hinzuweisen. Hersteller und Anbieter können sich ebenfalls äußern. Deshalb geht es bei dem Portal um Information und Diskussion und nicht um einen Pranger „, so Vorstand Gerd Billen.

Anlass des Portals ist die Tatsache, dass Verbraucher sich in zahlreichen Fällen getäuscht oder sogar irregeführt sehen. Dies betrifft Käseimitat auf der Pizza ebenso wie der Klebeschinken im Wurstregal. Die Einführung von ESL-Milch, die länger haltbar ist, wurde von vielen Verbrauchern kritisch gesehen, auch weil sie nicht ausreichend über die Auswirkungen neuer Haltbarkeitstechnologien informiert wurden.

Das Internetportal wird ab Frühjahr 2011 eine Anlaufstelle für Information und Diskussion zur Lebensmittelkennzeichnung sein. Verbraucher können fragwürdige Etikettierungen und Aufmachungen per Eingabemaske melden oder der Verbraucherzentrale zuschicken. Bei der Diskussion konkreter Produktbeispiele wird die Perspektive der Hersteller mit einbezogen, indem diese über Verbrauchermeldungen informiert und um eine Stellungnahme gebeten werden.

In einem Expertenforum haben Verbraucher außerdem die Möglichkeit, Fragen zur Kennzeichnung, Aufmachung, Qualitätserwartungen und Werbestrategien der Anbieter zu stellen. Die Beratungskräfte des Projekts beantworten diese Fragen zeitnah. Begleitend zum Internetportal wird es zudem Marktuntersuchungen und repräsentative Verbraucherbefragungen geben, um die Repräsentativität der im Internet gewonnenen Erkenntnisse zu überprüfen. „Das Portal wird ein Sensor für die Erwartungen und Enttäuschungen von Verbrauchern im Lebensmittelmarkt sein“, so Billen.

Eingebunden über ein Beratungsgremium sind auch Einzelhandel, Lebensmittelhersteller und Werbewirtschaft. Die Verantwortung und Steuerung obliegt dem Vzbv und der federführenden Verbraucherzentrale Hessen. „Den Unternehmen, die ihre Produkte richtig kennzeichnen, die Empfehlungen der Deutschen Lebensmittelbuchkommission beherzigen und Wert auf Transparenz legen, wird das neue Internetportal zu besseren Marktchancen verhelfen. Trickser und Täuscher werden es schwerer haben“, so Gerd Billen.

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