92 Prozent der Deutschen sind überzeugt, dass die Mondphasen mysteriösen Einfluss auf ihre Gesundheit, auf Körper und Seele haben. Wie das Fitness- und Gesundheitsmagazin VITAL in seiner aktuellen Ausgabe (11/10; EVT: 20. Oktober) berichtet, gibt es für die meisten dieser Mond-Mythen keinerlei Belege.

Der oft berichtete Zusammenhang von Schlaflosigkeit und Vollmond kann zum Beispiel durch keine Studie bestätigt werden. Experten erklären das Phänomen eher mit einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung: Betroffene gehen in Erwartung einer schlaflosen Nacht zu Bett – und schlafen entsprechend schlecht.

Ebenfalls in den Bereich der Mythen gehört der Glaube, dass geschnittene Haare bei Vollmond schneller wachsen, dass mehr Babys zur Welt kommen und Operationen bei abnehmendem Mond weniger gefährlich sind.

Auch die Menstruation wird entgegen landläufiger Meinung nicht durch den Mondzyklus beeinflusst. Zum einen entspricht der ideale weibliche Regelzyklus von 28 Tagen nicht dem Mondzyklus von 29,3 Tagen, zum anderen variiert der Menstruationszyklus von Frau zu Frau stark. Auch die Studie einer US-Anthropologin, die drei Jahre lang die Monatszyklen in einem Naturvolk untersuchte, ergab keinerlei Zusammenhang zwischen Mond und Menstruation. Wetterfühligkeit hängt dagegen sehr wohl mit dem Mond zusammen. Die Erklärung: Laut Wetterdaten fällt kurz nach Voll- und kurz nach Neumond besonders viel Niederschlag, und es kommt teilweise zu starken Luftdruckschwankungen – ein typisches Reizklima für Wetterfühlige.

Auch unsere Gesundheit beeinflusst der Mond tatsächlich. So steigt an Vollmondtagen und bis zu drei Tage danach die Zahl der Patienten mit Depressionen oder Angststörungen um etwa zwei Prozent. Auch die Zahl der Asthmaanfälle nimmt zu. Noch erstaunlicher: Bei Neumond treten 20 Prozent mehr Herz-Kreislauf-Probleme auf als bei Vollmond. Eine Erklärung für das Phänomen gibt es derzeit noch nicht.

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