Immer häufiger verwendet die Lebensmittelindustrie Nanopartikel in ihren Produkten: Siliziumdioxid wird als Rieselhilfe in Instant-Kaffee und Trockenpulvern eingesetzt, Titandioxid ist in Süßigkeiten und Kaugummi enthalten und mit antibakteriellem Nanosilber werden Kühlschränke und Geschirr beschichtet – und das mit ungewissem Ausgang.

Wie das Greenpeace Magazin in seiner neuen Ausgabe berichtet, können Wissenschaftler noch gar nicht abschätzen, wie sich die winzigen Nanopartikel im Körper verhalten und ob sie langfristig gefährlich sind. Erste Ergebnisse aus Tierversuchen geben Anlass zur Vorsicht. Und selbst das Bundesinstitut für Risikoforschung warnt explizit vor Nanosilber, das in Küchengeräten, Kosmetik und Textilien eingesetzt wird.

Zwar investiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung in die Risikoforschung. Aber: „Es gibt in Deutschland zu wenige Human- und Umwelttoxikologen, die sich an solchen Projekten beteiligen können“, kritisiert Nano-Toxikologe Harald Krug von der Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa in St. Gallen im aktuellen Greenpeace Magazin. Denn seit Jahren würden deutsche Universitäten in diesen Bereichen Stellen abbauen.

Die Dimensionen des Nanokosmos sind unvorstellbar klein: Ein Tennisball ist im Vergleich zu einem Nanopartikel so viel größer, wie Deutschland im Verhältnis zu einem Tennisball. Damit sind die Winzlinge kleiner als Viren, können in Zellen eindringen und sich im gesamten Körper verbreiten.

Der Umweltausschuss des Europaparlaments kämpft derzeit für eine Kennzeichnungspflicht von Nanopartikeln in Lebensmitteln. Die erste Hürde – das Europaparlament – hat der Änderungsantrag bereits genommen, berichtet das Greenpeace Magazin. Nun muss noch der Rat der Europäischen Union zustimmen. Sollte das passieren, müssten Nano-Zusätze zukünftig auf der Verpackung mit dem Vermerk „nano“ gekennzeichnet werden.

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