Weniger ist mehr – das ist eine Kernforderung von Rückenschmerz-Experten an die ärztlichen Kollegen. Um komplizierte von einfachen Rückenschmerzen zu unterscheiden, reiche eine körperliche Untersuchung. „Aufwendige Diagnostik wie Röntgen, Computer-Tomografie und Kernspin ist meist nicht nur unnötig, sondern kontraproduktiv“, sagt Professorin Annette Becker von der Abteilung Allgemeinmedizin der Universität Marburg im Patientenmagazin „HausArzt“. Studien hätten gezeigt: Je ausführlicher Patienten mit unkomplizierten Rückenschmerzen untersucht werden, umso eher entwickeln sie chronische Beschwerden.

Denn nur selten lasse sich ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den Schmerzen und Veränderungen an der Wirbelsäule beweisen, sagt Dr. Gerd Müller, Orthopäde am Hamburger Rückenzentrum Am Michel. Konsequenzen ergeben sich dadurch für die Behandlung: Statt ausführlich nach möglichen Ursachen zu suchen, sollten Betroffene möglichst rasch wieder körperliche aktiv sein. Sobald es die Schmerzen zulassen, sollten sich die Patienten bewegen und ihren Muskeln widmen. Wenn sie dies tun und sowohl Rücken als auch Bauch trainieren, besserten sich die Schmerzen meist rasch, so Müller.

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