Jede zweite bis dritte Frau hat während der Schwangerschaft Probleme mit der Blase: Vor allem beim Heben schwerer Lasten, beim Treppensteigen oder beim Niesen kann es passieren, dass ungewollt ein paar Tropfen verloren gehen. Hinzu kommt oftmals ein starker Harndrang, der so unvermittelt einsetzen kann, dass die Betroffenen es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schaffen. Um zu verhindern, dass sich eine ausgeprägte Inkontinenz entwickelt, sollten Frauen bereits während der Schwangerschaft vorbeugen und ihre Beckenbodenmuskulatur stärken.

Ein erhöhter Harndrang während der Schwangerschaft bleibt meistens nicht aus. Denn das Schwangerschaftshormon Progesteron regt die Nierentätigkeit an und es wird mehr Urin produziert. Gleichzeitig drücken die Organe im Beckenbereich im Laufe der Schwangerschaft zunehmend auf die Blase. Zudem schwächen die hormonellen Veränderungen sowie mechanische Belastungen durch Schwangerschaft und Geburt den Beckenboden und damit den Verschlussmechanismus der Blase. Auch nach der Entbindung sollten Frauen daher konsequent ihre Beckenbodenmuskulatur trainieren, und zwar unabhängig davon, ob sie auf natürlichem Wege oder durch Kaiserschnitt entbunden haben.

Der plötzliche, kaum zu kontrollierende Harndrang liegt oftmals in einer dauerhaften Blasenreizung begründet. Häufige Ursache hierfür sind Harnwegsinfektionen, für die Schwangere besonders anfällig sind. Oberstes Gebot ist es, trotz des ständigen Harndrangs ausreichend zu trinken, um mögliche Krankheitserreger rasch wieder auszuspülen. Bei ersten Hinweisen auf eine Harnwegsinfektion sollten Frauen sofort den Arzt aufsuchen.

Nähere Informationen enthält die Broschüre „Blasenschwäche bei Frauen“, die kostenlos beim Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV) angefordert werden kann. Bestelladresse: BGV e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.frauen-blasenschwaeche.de.

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