Musik macht Spaß, regt an und weckt Emotionen in uns. Doch sie kann noch mehr. Wie das Fitness- und Gesundheitsmagazin VITAL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, wird Musik inzwischen zunehmend auch in der Medizin eingesetzt. Einer der Gründe für die Heilkraft der Musik: Sie spricht grundsätzlich beide Gehirnhälften an und schafft so neue Verbindungen. Davon profitieren zum Beispiel Patienten, die nach einem Schlaganfall Sehprobleme haben oder denen das Gehen schwerfällt. Bei letzteren verbessert eine Musiktherapie sowohl Geschwindigkeit, Schritttakt als auch Schrittlänge.

Für Herzpatienten empfehlen Experten klassische Musik. Laut einer Studie an der Universität Belgrad haben Herzpatienten, die nach einer Bypass- oder Ballonkatheter-OP zweimal täglich zwölf Minuten klassische Musik hören, einen niedrigeren Blutdruck, einen gesünderen Herzrhythmus, weniger Beschwerden und erleiden seltener einen neuen Infarkt. Hintergrund: Klassik senkt den Pegel des Stresshormons Kortisol und steigert die Ausschüttung des Wohlfühlhormons Oxytocin.

Ein Effekt, den man sich auch bei kleineren Eingriffen zunutze macht. Dabei bewirkt Musik, dass die Patienten weniger, manchmal sogar überhaupt keine Beruhigungs- und Schmerzmittel brauchen. Die Töne werden im Innenohr in elektrische Nervenimpulse umgewandelt, die die Schmerzsignale in benachbarten Nervenbahnen überdecken können.

Auch Tinnitus-Patienten profitieren von Musik. Sie bildet den Kern des „Heidelberger Modells“, eines neuartigen Therapiekonzepts, das u. a. Hörtraining und musiktherapeutisches Entspannen beinhaltet. Bei 80 bis 90 Prozent der bislang 400 Behandelten besserte sich der Tinnitus deutlich oder verschwand völlig. Aber auch Gesunde können sich die positive Wirkung von Musik zunutze machen. Zahlreiche Studien zeigen, dass Singen das Immunsystem stärkt, außerdem Lunge, Zwerchfell, Herz und viele Muskeln aktiviert. Außerdem sind Menschen, die singen, ausgeglichener, sozial verantwortlicher und psychisch belastbarer.

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