Das relative Risiko, an einem Östrogen-Rezeptor negativen (ER-negativen) Brustkrebs zu erkranken, lag für die Frauen in der höchsten Quintile des Bauchumfangs beim 2.75 fachen des Risikos der Frauen in der niedrigsten Quintile. Zusätzlich lag das relative Risiko für die Frauen in der höchsten Quintile des Taillen-Hüftumfangs beim 1.95 fachen, wie die Forscher der Harvard University in Boston in der neusten Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of the National Cancer Institute berichteten.

Das intraabdominale Fett oder Bauchfett unterscheidet sich vom Unterhautfett vor allem in Bezug auf die hormonale Beeinflussung. Davon betroffen sind der Insulinspiegel, die freien Fettsäuren und das Sexualhormonbindende Globulin. Veränderungen dieser Parameter wurden bereits in der Vergangenheit in verschiedenen Studien mit dem Risiko für prämenopausalen Brustkrebs in Zusammenhang gebracht.

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Die Daten waren aber bis jetzt uneinheitlich. Vermutlich weil der Östrogen-Rezeptor Status in den Analysen keine Beachtung fand, vermutet Karin B. Michels, Mitautorin der Studie. Um das Krebsrisiko dieser Faktoren zusammen mit dem Östrogen-Rezeptor Status zu evaluieren, untersuchte das Forscherteam die Daten von 45″799 prämenopausalen Frauen aus der Nurses‘ Health Study, die 1989 begonnen wurde. Während der Beobachtungszeit, die sich über 426″164 Patientenjahre hinweg zog, traten 620 Fälle von invasivem Brustkrebs auf, woraus sich eine Krankheitsrate von 131 und 136 Fälle pro 100″000 Patientenjahre für die niedrigste und höchste Quintile des Bauchumfangs berechnen liess.

In einer ersten Analyse, bei der der Östrogen-Rezeptor Status noch nicht mit berücksichtigt wurde, konnte kein Zusammenhang zwischen Brustkrebshäufigkeit und Taillen-Hüften-Umfang oder Bauchumfang festgestellt werden. Selbst wenn das Körpergewicht (Body-Mass Index) oder familiäre Krebshäufigkeit berücksichtigt wurde, fand sich keine Auffälligkeit.

Erst wenn der Bauchumfang und der Taillen-Hüften-Umfang in Zusammenhang mit dem Östrogen-Rezeptor Status auf die Brustkrebshäufigkeit untersucht wurden, fand sich eine signifikante Assoziation. Die Forscher vermuten, dass sich die „abdominale Adipositas durch ihren Einfluss auf den Hormonstatus auf die Brustkrebshäufigkeit auswirkt.“ Sie sehen vor allem im Insulin ein gefährliches Agens, sind doch bei den meisten Brustkrebszellen Insulinrezeptoren vorhanden. Ausserdem konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden, dass Insulin Krebszellen auch in vitro zum Wachstum anregen kann.

Ausserdem so ihre Vermutung, könnte der mitogene Effekt vom Insulin auf die Brustkrebszellen in Östrogen-Rezeptor negative Zellen besonders ausgeprägt sein, da diese Zellen weniger auf Östrogen-spezifische Risikofaktoren reagieren.

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