Gemüsebrühe statt Schweinebraten und Obstsaft statt Kartoffelauflauf: Rund drei Millionen Deutsche legen regelmäßig eine Fastenzeit ein. Die Zeitschrift Daheim in Deutschland widmet sich in ihrer Februar/März-Ausgabe ausführlich dem Thema Fasten und gibt dabei nicht nur wichtige Tipps, sondern nennt auch Adressen und Ansprechpartner. Andreas Michalsen, Professor für klinische Naturheilkunde an der Berliner Charité, rät dabei zur Nachhaltigkeit: „Entscheidend ist, nach der Fastenkur nicht mit Currywurst und Pommes weiterzumachen, sondern sich langfristig bewusst und kalorienreduziert zu ernähren.“

Die Motivation fürs Fasten ist so unterschiedlich wie seine Formen. Die einen suchen eine Auszeit für Körper, Geist und Seele, andere wollen gezielt Pfunde loswerden. Nach Ansicht von Naturheilkundlern kann vor allem das Heilfasten bei Stoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma und psychosomatischen Störungen helfen. Immer öfter angeboten und immer beliebter wird das Fastenwandern, bei dem die Teilnehmer eine Woche lang täglich zwischen zehn und 20 Kilometer zurücklegen. „Durch das Fasten kommt unser Körper wieder ins Gleichgewicht. Denn unsere genetische Verfassung ist nicht darauf ausgelegt, dass wir ständig essen“, betont Professor Michalsen, der neben seiner Funktion an der Charité auch Chefarzt für Naturheilkunde im Immanuel-Krankenhaus am Wannsee ist.

In der neuen Ausgabe von Daheim in Deutschland gibt Experte Michalsen zahlreiche Ratschläge. So sei es völlig normal und ungefährlich, dass nach dem Beginn einer Fastenkur ein saurer Geschmack im Mund spürbar ist und sich Kreislaufprobleme oder Müdigkeit bemerkbar machen. „Bedenklich sind diese Beschwerden aber nicht.“ Nach drei bis vier Tagen würden die Symptome genauso verschwinden wie das Hungergefühl.

Michalsen empfiehlt, dass eine Fastenkur maximal drei Wochen dauern sollte. „Wenn das körpereigene Fett aufgebraucht ist, können möglicherweise die Eiweißreserven angebrochen werde, also auch Muskeleiweiß. Das ist nicht wünschenswert“. Es sei deshalb auch ratsam, „höchstes zwei Mal im Jahr“ zu fasten. Grundsätzlich gilt: Wer fastet, sollte das nicht alleine, sondern in einer Gruppe tun und sich in dieser Zeit viel an der frischen Luft aufhalten und bewegen, weil dadurch der Muskelabbau gestoppt und das Hungergefühl gedämpft werden kann.

Dennoch können nicht alle Menschen fasten. Wer zum Beispiel Krebs, Tuberkulose oder eine schwere Infektion hat, sollte vor einer Fastenkur den ärztlichen Rat einholen. Auch Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen – zum Beispiel Essstörungen – wird zur Vorsicht geraten. Das gleiche gilt für Patienten mit einer Schilddrüsenstörung oder in Fällen, bei denen jemand dauerhaft Medikamente einnehmen muss.

Grundsätzlich ist aus Sicht von Professor Michalsen vor Beginn der Fastenkur ein Arztbesuch empfehlenswert: „Auch wer sich topfit fühlt, sollte bei seinem Hausarzt einen Check-up machen lassen – zur eigenen Sicherheit.“

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