Kortison hätte das Image eines sanften Medikaments haben können, wäre es in seinen Anfangszeiten nicht so kritiklos und häufig überdosiert eingesetzt worden. Denn es ist die Vorstufe des natürlichen Hormons Kortisol, das viele positive Funktionen im Körper hat. Doch aufgrund der früheren Anwendungsfehler sind heute viele Patienten skeptisch. Noch zu präsent als klassische Kortison-Nebenwirkung ist das „Cushing-Syndrom“ mit aufgedunsenem Gesicht, vermehrter Körperbehaarung, Zuckerkrankheit und Knochenschwund. Das Problem lässt sich längst durch einen gezielten und dosierten Einsatz des Medikaments vermeiden.

„Das Cushing Syndrom als unerwünschter Effekt einer Kortison-Behandlung kommt kaum noch vor“, erklärt Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten, in der „Apotheken Umschau“. Hoch dosiert wird Kortison heute meist nur kurz eingesetzt und wenn immer es geht, nur örtlich, zum Beispiel als Salbe, Tropfen, Spray oder Gelenk-Injektion. Bei Rheuma, Asthma, Allergien und entzündlichen Darm-, Gefäß- und Hauterkrankungen ist es oft auch längerfristig unverzichtbar. Dann sollte der Arzt erklären, welche Risiken bleiben und wie ihnen vorbeugt werden kann. Wenn Kortison achtsam eingesetzt wird, überwiegen die Vorteile bei Weitem.

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