Die Apotheker in Deutschland begrüßen den heutigen Beschluss des Europäischen Parlaments, den Kampf gegen lebensgefährdende Arzneimittelfälschungen zu intensivieren. Mit der überwältigenden Annahme der entsprechenden EU-Richtlinie soll das Einschleusen gefälschter Medikamente in den legalen Vertriebsweg mithilfe eines Authentifizierungssystems verhindert werden. Sobald die EU-Richtlinie jetzt auch noch vom Rat der EU-Regierungen bestätigt wird, muss sie innerhalb von anderthalb Jahren in nationales Recht umgesetzt werden.

„Wir Apotheker freuen uns, dass die Europapolitiker so konsequent handeln“ sagt Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und Präsident des Zusammenschlusses der Apotheker in der Europäischen Union (ZAEU). „Der Kampf gegen Medikamentenfälschungen ist längst nicht mehr auf nationalstaatlicher Ebene umsetzbar, sondern muss europaweit in Angriff genommen werden. Die legale Lieferkette vom Hersteller und Großhändler über die Apotheke bis hin zum Patienten muss EU-weit noch sicherer werden. Deutschland spielt dabei eine Vorreiterrolle mit seinen strengen Verbraucher- und Patientenschutzregeln.“

Die ABDA bereitet sich bereits auf die Umsetzung der nun angenommenen EU-Richtlinie vor. In intensiven Gesprächen mit Marktpartnern, z.B. Pharmaherstellern, werden Optionen zur geforderten Authentifizierung von Arzneimittelpackungen, z.B. mittels 2-D-Datamatrixcode, ausgelotet. Denn Arzneimittel zu fälschen kann für Kriminelle lukrativer sein als der Drogenhandel. So kostet auf dem Schwarzmarkt ein Kilogramm Plagiat des Lifestyle-Arzneimittels Viagra® etwa 90.000 Euro. Ein Kilogramm Kokain kostet geschätzte 65.000 Euro, Heroin 50.000 Euro, Marihuana 8.000 Euro und Ecstasy 1.300 Euro

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