Dauerschnupfen, tränende Augen, juckende Nase – das sind Frühlingsgefühle, die Millionen Allergikern die Freude über das Ende des Winters vermiesen. Im Süden Deutschlands hat die Heuschnupfensaison bereits begonnen, den Betroffenen im Norden verschafften Nässe und Kälte noch einen kleinen Aufschub. Doch mit steigenden Temperaturen machen sich auch hier die Pollen von Bäumen und Gräsern auf den Weg. Vor allem Birken- und Gräserpollen machen Allergikern zu schaffen. Wer unter Heuschnupfen leidet, sollte sich jetzt auf den Pollenflug vorbereiten und sich frühzeitig lindernde Medikamente wie Antihistaminika und kortisonhaltiges Nasenspray verschreiben lassen, raten Asklepios-Experten. Sie helfen, die Symptome zu lindern, bis die Pollenbelastung wieder nachlässt.

Langfristig hilft dagegen eine sogenannte Hyposensibilisierung, eine zielgerichtete Immuntherapie, die eine Allergie gegen einen oder wenige Auslöser sogar dauerhaft heilen kann. Allerdings muss eine Hyposensibilisierung rechtzeitig vor dem Pollenflug beginnen, um das Immunsystem an die Pollen zu gewöhnen und einen wirksamen Schutz aufzubauen. Für die meisten Pollen ist es dafür in diesem Jahr zu spät. Wer auf eine spät blühende Pflanze allergisch reagiert, könnte allerdings noch von dieser Therapie profitieren und sollte seinen Arzt darauf ansprechen.

In jedem Fall sollten Allergiker alles tun, um ihre Pollenbelastung möglichst gering zu halten. In der Zeit des Pollenflugs sollten sie sich möglichst wenig im Freien aufhalten und die Fenster tagsüber geschlossen halten. Die meisten Pollen sind morgens zwischen sechs und neun Uhr sowie am späten Nachmittag unterwegs. Allergiker und ihre Partner sollten jeden Abend ihre Haare waschen, um die Pollen nicht mit ins Schlafzimmer zu bringen. Getragene Straßenkleidung hat im Schlafzimmer nichts zu suchen und Bettwäsche sollte nicht im Freien trocknen. Pollenschutzgitter an den Fenstern können die Belastung weiter senken, im Auto helfen Klimaanlage oder Pollenfilter. Spezielle Allergiker-Staubsauger mit Hepa-Filter vermindern die Gefahr, dass Pollen beim Staubsaugen aufgewirbelt werden. Mit Nasenduschen lassen sich die Pollen aus der Nase spülen.

Bei neuem Heuschnupfen sollten auch Ältere unbedingt zum Arzt gehen

Wer im Frühling erstmals unter Symptomen wie Dauerschnupfen, tränenden Augen, juckender Nase und nächtlichem Husten leidet, sollte sich auf Heuschnupfen testen lassen. Das gilt auch für Senioren, denen die Pollen über Jahrzehnte nichts ausgemacht haben. Denn selbst im höheren Alter entwickeln sich nicht selten neue Allergien. Auf keinen Fall darf Heuschnupfen auf die leichte Schulter genommen werden, denn unbehandelt kann die allergische Entzündung chronisch werden und auf Bronchien und Lunge schlagen: Ein allergisches Asthma entwickelt sich. Die Mediziner sprechen dabei von einem „Etagenwechsel“. Wer unter heftigem Heuschnupfen leidet, sollte deshalb unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen.

Detaillierte und aktuelle Informationen zum Pollenflug in den einzelnen Regionen finden Allergiker im Internet, zum Beispiel beim Deutschen Wetterdienst ( www.dwd.de ).

Bei Kindern Vorsorge möglich

Weil die Entwicklung von Allergien eng mit der Entwicklung des Immunsystems zusammenhängt, bieten sich besonders im Kindesalter Maßnahmen zur Vorbeugung (Prävention) an. Vor allem Eltern, die selbst von Allergien betroffen sind und deren Kinder deshalb ein höheres Allergierisiko haben, fragen häufig, wie sie sich am besten verhalten sollen.

Empfehlungen zur Allergieprävention für alle Kinder:

   - Stillen mindestens vier Monate 
   - Beikost frühestens ab dem fünften Monat 
   - Vermeidung der Tabakrauchexposition (auch in der
     Schwangerschaft!) 
   - Vermeidung eines Schimmelpilz fördernden Klimas 
   - Minimierung der Exposition gegenüber Luftschadstoffen des Innen-
     und Außenraumes 
   - Vermeidung von Übergewicht 
   - Impfen nach STIKO-Empfehlungen

Leiden die Eltern bereits selbst unter Allergien, sollten die Kinder eine hypoallergene (HA)-Nahrung bekommen, wenn Stillen in den ersten vier Monaten nicht möglich ist. Die betroffenen Familien sollten zudem keine Fell tragenden Tiere anschaffen, insbesondere keine Katzen.

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