Von wegen, Eltern seien heute überängstlich und würden bei jedem Pipifax zum Kinderarzt rennen: Der häufigste Grund, der in die Praxis führt, ist mit 42 Prozent eine Vorsorge-Untersuchung. Erst an zweiter und dritter Stelle folgen Erkältungen mit 26 Prozent und Impftermine mit knapp 23 Prozent. Die meisten Eltern in Deutschland (51,9 Prozent) suchen drei- bis fünfmal im Jahr oder seltener den Kinderarzt auf.

Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage im Dezemberheft von ELTERN (aktuelle Ausgabe 4/2011 ab heute im Handel) sowie auf eltern.de. Die Fragebögen, die zu mehr als 98 Prozent Mütter ausfüllten, spiegeln vorwiegend die Online-Befragung wider, denn fast alle der 2021 Bögen wurden am Computer ausgefüllt.

Die Wartezeiten beim Kinderarzt halten sich entgegen dem, was man allgemein über Praxen hört, in Grenzen: Einen Termin bekommen 46,6 Prozent innerhalb weniger Tage, und selbst wer unangemeldet kommt, sitzt zum Großteil (60 Prozent) kürzer als eine Stunde im Wartezimmer.

Gefragt, was sie an ihrem Kinderarzt gut finden, machten die meisten Teilnehmerinnen ihre Kreuze bei „ruhig und gelassen“ (78,3 Prozent), „souverän und kompetent“ (75,3 Prozent), „nett“ (72,6 Prozent) und „untersucht mein Kind gründlich“ (70,1 Prozent).

Sage und schreibe 89,8 Prozent der Einsender würden sich wieder für ihren Kinderarzt entscheiden. Aber immerhin 26,9 Prozent der Frauen, die an der Umfrage teilnahmen, haben schon einmal einen neuen Kinderarzt gesucht, 7,2 Prozent mehrfach.

Mehr als die Hälfte der Mütter, die die Fragen beantwortet haben, bringen ihr Kind zu einem Arzt (53,5 Prozent) und nicht zu einer Ärztin (34,7 Prozent), obwohl es in Deutschland nicht viel mehr männliche als weibliche Pädiater mit eigener Praxis gibt. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass männliche Kinderärzte kommunikativer sind und häufiger und detaillierter erläutern, was sie machen.

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