Drei von vier Deutschen wollen mehr für ihre Gesundheit tun und verstärkt auf ihren Körper achten. Doch weniger als die Hälfte hat sich in den letzten drei Monaten auf die Waage gestellt. Auch auf die Cholesterin- und Blutzuckerwerte achtete jeweils nur rund ein Drittel. Und nicht einmal jeder vierte Bundesbürger kontrolliert regelmäßig seinen Puls. Krankhafte Herzfrequenzen oder ein unregelmäßiger Herzrhythmus bleiben deshalb oft unentdeckt. Das ergab eine repräsentative Umfrage des IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung unter mehr als 1.000 Bundesbürgern.

Ein unregelmäßiger Ruhepuls ist einer der wichtigsten Indikatoren zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Krankheiten. So kann Vorhofflimmern beispielsweise auch ohne akute Beschwerden bis zu 160 Pulsschlägen pro Minute einhergehen und ist Ursache für etwa 30.000 Schlaganfälle im Jahr. Schon eine Steigerung von zehn Herzschlägen über dem normalen Ruhepuls kann das Sterberisiko um 25 Prozent erhöhen. Dieser Zusammenhang gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Bei Frauen nimmt ab einer Pulsrate von 76 Schlägen pro Minute die Wahrscheinlichkeit eines koronalen Ereignisses um mehr als ein Viertel zu. Ein Ruhepuls um die 60 Schläge pro Minute ist normal.

„Die Deutschen nehmen sich zu wenig Zeit, um auf die Warnsignale ihres Körpers zu hören“, gibt Wilhelm Alms, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des IMWF, zu bedenken. Liegt der Puls dauerhaft unter 40 oder über 120 Schlägen pro Minute, ist ein Besuch beim Arzt dringend geboten, raten Mediziner. Mehr als die Hälfte der Deutschen vernachlässigt zudem regelmäßige Vorsorgetermine beim Arzt, die ebenfalls der Früherkennung kardiovaskulärer Beschwerden dienen können. Dabei ist die Kontrolle des eigenen Ruhepulses eine der leichtesten Übungen. Die Experten des Kompetenzzentrums Vorhofflimmern informieren über die korrekte Pulsmessung in vier Schritten (http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/veranstaltungen/2010/05/A4GERMANsheetPulseCheck.pdf).

Zu den häufigsten Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören Übergewicht, erhöhtes Cholesterin sowie übermäßiger Alkoholgenuss und Rauchen. Aber auch Stress und eine unausgewogene Ernährung beeinflussen das Herz-Kreislauf-System negativ. Ein Mangel an Kalium und Magnesium, zwei wichtigen Blutsalzen (Elektrolyten), kann bedrohliche Herzrhythmusstörungen verstärken oder sogar auslösen. Fettarme Ernährung, Stressabbau und Sport sind daher die einfachsten Mittel zur Vorbeugung. Ein gesunder Lebenswandel senke das Infarktrisiko um bis zu 50 Prozent, so die aktuelle Herzforschung.

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Hintergrundinformationen
Im Auftrag des IMWF Instituts für Management- und 
Wirtschaftsforschung wurden im Februar 2011 mehr als 
1.000 Bundesbürger zum Thema "Gesundheitsvorsorge in Deutschland" 
befragt.

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