Auch im Jahr 2010 nahmen die Aufwendungen und die von der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) akzeptierten Anträge auf Kuren für Mütter und Väter weiter ab. Der Bayerische Heilbäder-Verband (BHV) kritisiert das Verhalten der Krankenkassen scharf und fordert einen Politikwechsel.

Obwohl die Ausgaben der GKV im Jahr 2010 angestiegen sind, nehmen die Aufwendungen für Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen für Mütter und Väter bzw. Mutter-/Vater-Kind-Kuren weiter ab. Betrugen diese im Jahr 2009 noch 0,19 Prozent der Gesamtausgaben der GKV, waren es im Jahr 2010 nach vorläufigen Ergebnissen des Bundesgesundheitsministeriums nur mehr 0,16 Pro-zent. Entsprechend stieg auch die Zahl von abgelehnten Anträgen von 31 Prozent im Jahr 2009 auf 34 Prozent im Jahr 2010. In Bayern liegt die Ablehnungsquote mit 41 Prozent weit über diesem Durchschnitt.

„Vor dem Hintergrund, dass vor allen Dingen die Prävention den neuen Megatrend im Gesundheitsbereich darstellt, da unsere Gesellschaft in Zukunft immer älter wird und zusätzlich länger arbeiten muss, ist diese Entwicklung gänzlich inakzeptabel“, sagte Klaus Holetschek, der 1. Vorsitzende des BHV. Nur durch Vorsorge könne gewährleistet werden, dass die Gesundheitskosten in Zukunft nicht explodieren.

Sehr bedenklich sei auch die Tatsache, dass die Krankenkassen offensichtlich bei den Schwächeren der Gesellschaft einsparten. Vielfach seien Ablehnungen unbegründet, die Mütter hätten nur einfach nicht die Kraft, lange Widerspruchswege zu gehen. „Das nützen die Krankenkassen knallhart aus“, so Holetschek. Zu empfehlen ist dieser Weg allerdings: im Jahr 2010 waren 54 Prozent der eingereichten Widersprüche zu Ablehnungsanträgen erfolgreich – sogar mehr als im Jahr 2009, dort waren es nur 48 Prozent.

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