Das Klirren des Glascontainers, das Rattern der Straßenbahn oder das unfreiwillige Anhören fremder Handygespräche – im Alltag sind wir ständig unterschiedlichen Geräuschen ausgesetzt. Auf Dauer mindert übermäßiger Krach jedoch nicht nur die Lebensqualität, sondern strapaziert auch die Gesundheit. „Dauerlärm wie das Rauschen einer stark befahrenen Straße kann bei Anwohnern Schlafstörungen verursachen und Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems begünstigen“, sagt Dr. Ulrike Roth, Arbeitsmedizinerin bei TÜV Rheinland. Besonders nachts, wenn die Wahrnehmung der Augen eingeschränkt ist, nimmt das Ohr verstärkt laute und unerwartete Geräusche wie etwa Sirenenheulen auf. Das Gehirn interpretiert sie als mögliche Gefahr, schüttet Stresshormone aus und aktiviert den Organismus.

Als weitere Folgen einer andauernden Lärmbelastung können Gereiztheit und Nervosität auftreten. „Ein Geräuschpegel von 55 Dezibel kann beim Menschen bereits zu Konzentrationsstörungen führen“, erklärt Dr. Roth. Bereits ein vorbeifahrender Pkw oder ein Rasenmäher können diesen Wert übersteigen. Ob Lärm als Belästigung empfunden wird oder nicht, hängt vom subjektiven Empfinden ab: So stört zum Beispiel beim Zeitungslesen im Zug die Musik aus den Kopfhörern des Sitznachbarn, während dieser sich entspannen kann. Aber auch die Dauerberieselung durch den eigenen mp3-Player kann die Gesundheit schädigen, wenn die Musik zu laut wird.

Veränderungen in den eigenen vier Wänden können helfen, Geräusche von außen zu minimieren. „Schallschutzfenster schirmen gut gegen Bau-, Verkehrs- oder Fluglärm ab“, rät Dr. Roth. Ist die Wohnung zudem mit Holz oder Teppich ausstattet, sorgt das ebenfalls für ruhigere Stunden. Denn im Gegensatz zu Lärm reflektierenden Fliesenböden können Textilien wie Vorhänge und Teppiche den Schall schlucken. Diese und weitere technische Maßnahmen, wie etwa Dämmungen und Schutzwände, empfehlen die TÜV Rheinland-Experten für die erfolgreiche Lärmprävention am Arbeitsplatz und in der eigenen Wohnung.

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