„Volkskrankheit“ Verstopfung: Etwa 15 Prozent der Frauen und 5 Prozent der Männer in Deutschland leiden daran. Verstopfung kann auch eine Nebenwirkung verschiedener Medikamente sein. „Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, ob die von Ihnen eingenommenen Medikamente ein Auslöser sein können und welche Begleitmaßnahmen sinnvoll sind“, sagt Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Wenn ein Patient starke Schmerzmittel (Opioide) braucht, sollte immer gleichzeitig ein Abführmittel eingenommen werden.

Dieses kann der Arzt zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen verordnen. Beispiele für weitere Arzneimittelgruppen, die zu Verstopfung führen können, sind Eisensalze, wasserausschwemmende Diuretika, Kalziumantagonisten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedene Medikamente gegen Epilepsie, Parkinson und Depressionen. Auch wenn es paradox klingt: Verschiedene Abführmittel können bei langfristiger Einnahme zu Verstopfung führen. Auch rezeptfreie Antazida, die die Magensäure binden, können zu Verstopfung führen. Der Apotheker kennt rezeptfreie Alternativen, die diese Nebenwirkung nicht zeigen.

Verstopfung ist nicht immer harmlos: Tritt die Verstopfung erstmals akut auf oder ist Blut im Stuhl erkennbar, ist das ein Alarmsignal. Sofort einen Arzt aufsuchen sollten Patienten auch, wenn die Verstopfung begleitet wird von Gewichtsverlust, Fieber, Übelkeit oder Erbrechen. Sind in der Familie Krebserkrankungen des Darms oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen bekannt, sollte eine Verstopfung vom Arzt untersucht werden. Eine leichte Verstopfung kann in der Selbstmedikation behandelt werden. Bessern sich die Beschwerden auf Dauer nicht, empfehlen Apotheker den Arztbesuch.

Wie häufig ein Mensch Stuhlgang hat, ist sehr unterschiedlich. Fachleute sprechen von Verstopfung bei zwei oder weniger Stuhlgängen pro Woche und wenn andere Beschwerden wie harte Stühle, heftiges Pressen oder das Gefühl einer unvollständigen Entleerung hinzu kommen.

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