Richtig angewendet kann Sonnencreme einen Sonnenbrand verhindern. Je höher der Lichtschutzfaktor, desto besser. Aber: Auch die Menge macht´s. Eine Studie* weist darauf hin, dass der aufgetragene Lichtschutzfaktor auf der Haut oft nur ein Viertel seiner Stärke erreicht, weil sich Viele zu sparsam mit Sonnenschutz eincremen.

„Trägt ein Erwachsener nur eine dünne Schicht Sonnencreme auf, verringert sich ein Lichtschutzfaktor von 20 schnell auf einen Faktor fünf“, sagt Dr. Johannes Müller-Steinmann, ärztlicher Direktor des Hautarztzentrums Kiel. „Es ist also in vielen Fällen ein Trugschluss zu denken, dass man sich mit LSF 20 auch 20-mal länger in der Sonne aufhalten kann.“

Schuld daran sind der Studie zufolge die Standardtests, die den Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme ermitteln. Dabei werde eine unrealistisch große Menge an Creme verwendet. So müsse sich beispielsweise ein Erwachsener mit 35 Milliliter Sonnenmilch eincremen, um den vollen Lichtschutzfaktor zu erlangen. Das ist umgerechnet eine Flasche mit 200 Millilitern pro Woche. „Es wäre aufgrund der Hautalterung und des Hautkrebsrisikos ratsam, wenn sich jeder so intensiv einreiben würde. Doch das ist leider utopisch“, sagt Dr. Müller-Steinmann. Laut der Studie verwenden die Verbraucher die Hälfte, teilweise nur ein Viertel der erforderlichen Menge und riskieren damit unwissentlich einen Sonnenbrand und Schlimmeres.

„Einen hohen Lichtschutzfaktor verwenden, dick eincremen, regelmäßig den Sonnenschutz auffrischen, die Mittagssonne meiden und öfters schattige Plätzchen aufsuchen – das sollte jeder beachten, der sich den ganzen Tag im Freien aufhält“, rät Dr. Müller-Steinmann. Und beim Eincremen nicht die Ohren und den Haaransatz sowie die Ränder an Bikini und Badehose vergessen.

*Bimczok, R. et. al.: skin Pharmacol. Physiol. 2007; 20: 57-64

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