Beim Einkauf von Pfifferlingen müssen Verbraucher auch in diesem Jahr sehr vorsichtig sein. Sieben von acht in norddeutschen Discounter- und Supermärkten gekaufte Proben waren ungenießbar. Das haben Recherchen des NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazins „Markt“ ergeben. Bei sieben Proben waren die Pfifferlinge teilweise schimmlig und verfault, so dass sie als „nicht verkehrsfähig“ und sogar „gesundheitsgefährdend“ eingestuft wurden. Das stellte der von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie als Sachverständiger legitimierte Pilzexperte Georg Müller fest, dem „Markt“ die Stichproben zur Prüfung vorgelegt hatte. Zwei der acht Proben waren sogar zu hundert Prozent verdorben. Ein so erschreckendes Ergebnis, so Müller, habe er in seiner 30-jährigen Tätigkeit bisher nicht erlebt. Mehr und effektivere Kontrollen durch Behörden seien „dringend erforderlich, um den Verbraucher vor gesundheitlichen Gefahren zu schützen“.

Vergammelte Pilze sind keine Bagatelle. Problematisch ist vor allem, dass viele Verbraucher gar nicht erkennen, ob Pilze noch genießbar sind oder nicht. Dadurch werden viele vergammelte oder schimmlige Pfifferlinge auch verzehrt. „Das kann hochgradig gefährlich werden“, bestätigt der Mediziner Dr. Andreas Schaper vom Giftinformationszentrum-Nord in Göttingen. Wenn es sich um „extrem verdorbene Pfifferlinge“ handelt, sei es möglich, dass Bakterien Gift produzieren, das für den menschlichen Körper sehr gefährlich werden kann. Das könne zu schweren Durchfallerkrankungen führen und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein.

Vor einem Jahr hatte das NDR Verbrauchermagazin „Markt“ schon einmal einen Test mit Pfifferlingen durchgeführt. Damals waren sieben von zehn Proben beanstandet worden. In ihren Stellungnahmen hatten die aufgefallenen Discounter bzw. Supermärkte intensivere Eigenkontrollen, eine effektivere Überwachung der Lieferanten und eine stärkere Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter in den Verkaufsfilialen angekündigt. Wie der aktuelle Test zeigt, hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr offensichtlich sogar noch verschlechtert.

Sendetermin: Montag, 15. August, 20.15 Uhr, NDR Fernsehen

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