Wer erinnert sich nicht gern an besondere Erlebnisse aus Kindheitstagen: die langen Sommerferien bei Oma und Opa auf dem Land, der Bau des ersten Baumhauses oder der erste Liebeskummer. Die Zeitschrift daheim in Deutschland widmet sich in ihrer Oktober/November-Ausgabe solchen Episoden und geht dabei der Frage auf den Grund, warum wir solche Erinnerungen haben.

In vielen Fällen werden Erinnerungen an Kindheitsjahre plötzlich und zufällig durch ein Bild, vielleicht einen Duft oder ein paar Worte geweckt. Psychologen sprechen von Schlüsselreizen. Vor allem Gerüchen kommt dabei eine wichtige Funktion zu. Eine Nervenbahn führt direkt von der Nase zum limbischen System, dem Sitz der menschlichen Gefühle.

Erinnerungen zu haben, ist keineswegs nur eine Frage des Zufalls, kann aber dennoch nicht gezielt beeinflusst werden. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass beim Menschen der episodische Teil des Langzeitgedächtnisses für die Fähigkeit des Erinnerns zuständig ist. Dieser Teil des Gedächtnisses speichert nur jene Ereignisse, die besondere Emotionen ausgelöst haben – egal, ob sie mit Freude oder Trauer verbunden waren.

Und warum können sich ältere Menschen oftmals noch gut an ihre Kindheitszeiten erinnern und meinen, dass die Jahre als Erwachsener wie im Flug vorbeirauschen? Der niederländische Psychologe Douwe Draaisma liefert in der neuen Ausgabe von daheim die Erklärung für dieses Phänomen: In jungen Jahren erleben die Menschen viel Neues, im Laufe der Zeit wird vieles zur Routine. An das, was man schon kennt, erinnert man sich nicht mehr, die Zeit scheint zu rasen. Was bleibt, sind Erinnerungen an besondere Erlebnisse wie z. B. aus der Kindheit.

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