Es gibt Viren, die Bakterien zerstören – Wissenschaftler nennen sie deshalb Bakteriophagen. Bereits in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstand die Idee, dies therapeutisch zu nutzen. Sie wurde in einigen Ländern, u. a. in Deutschland, auch umgesetzt. Die Behandlung geriet mit dem Aufkommen der Antibiotika aber in Vergessenheit. Die Sowjetunion verfolgte sie weiter, die wissenschaftliche Begleitung genügte jedoch westlichen Anforderungen nicht. In einigen Ländern wie den USA, den Niederlanden und der Schweiz werden die Phagen erfolgreich gegen bakterielle Verunreinigung von Lebensmitteln eingesetzt.

Seit immer mehr bakterielle Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent sind, wird der Ansatz in verschiedenen Ländern auch für die Therapie am Menschen neu aufgegriffen, berichtet die „Apotheken Umschau“. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass die Phagen-Therapie gerade bei den resistenten Keimen eine Alternative sein kann. Wegen der Zulassungsvorschriften der EU wird es aber wohl noch Jahre dauern, bis erste Präparate alle Tests durchlaufen haben und eingesetzt werden dürfen.

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