Hautkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung. Mit über 250.000 Neuerkrankungen im Jahr macht Hautkrebs in Deutschland allein ein Viertel aller Krebserkrankungen aus. Gleichzeitig kann Hautkrebs – wenn er früh genug erkannt wird – in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden. Trotzdem hat in den Jahren 2009 und 2010 nur jeder dritte (37 Prozent) Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) ab 35 Jahren die Hautkrebs-Früherkennung in Anspruch genommen. Das ergibt eine aktuelle Auswertung von TK-Versichertendaten. Mögliche Gründe dafür liefert eine Forsa-Umfrage im Auftrag der TK. Grundsätzlich geben beim Thema Vorsorge vier von zehn Menschen in Deutschland an, dass sie nur zum Arzt gehen, wenn sie wirklich krank sind. Und knapp jeder Dritte weiß nicht, auf welche Früherkennungsuntersuchung er Anspruch hat.

„Je früher ein Hautkrebs entdeckt wird, umso besser sind die Chancen, ihn zu heilen“, erklärt Florian von Stern, Früherkennungs-Experte bei der TK. „Gerade Menschen, die Zweifel haben, weil sie sich schon stark der Sonne ausgesetzt haben, eine sensible Haut besitzen oder auch schon einen Hautkrebsfall in der Familie hatten, sollten regelmäßig zur Vorsorge gehen“, rät von Stern.

Beim Hautkrebs unterscheidet man drei Hauptarten: das Basalzell-Karzinom (weißer Hautkrebs), das Stachelzell-Karzinom und das maligne Melanom. Sowohl das Basalzell-Karzinom als auch das Stachelzell-Karzinom fallen in der Regel als Unebenheiten auf der Haut sehr schnell auf und lassen sich mit einer kleinen Operation einfach entfernen. Metastasen, also Tochtergeschwülste an anderen Organen, sind eher selten. Ganz anders sieht es beim malignen Melanom aus. Es tritt zwar viel seltener auf, ist aber auch viel gefährlicher als die beiden anderen Krebsarten. Es hat meistens eine dunkle Farbe und wird deswegen auch „schwarzer Hautkrebs“ genannt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes starben 2010 in Deutschland an den beiden weißen Hautkrebssorten 621 Menschen, am malignen Melanom mehr als 2.700.

Die Hautkrebs-Früherkennung wird seit 2008 von den gesetzlichen Krankenkassen für Versicherte ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre übernommen. Dabei untersucht der Arzt von Kopf bis Fußsohle den ganzen Körper nach auffälligen Haut-Unregelmäßigkeiten. Durchführen kann sie jeder Allgemeinmediziner oder Hautarzt mit entsprechender Zusatzqualifikation. Die TK bietet darüber hinaus noch mehr: Schon 20-Jährige können zur Früherkennung zu einem speziell weitergebildeten Facharzt für Haut-und Geschlechtskrankheiten gehen.

„Die beste ‚Vorsorge‘ gegen Hautkrebs ist aber immer noch der gesunde Umgang mit dem Bad in der Sonne“, so Florian von Stern. „Denn je weniger direkter Sonneneinstrahlung der Mensch ausgesetzt ist, desto niedriger ist seine Wahrscheinlichkeit, Hautkrebs zu bekommen.“ Die sogenannten ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) der Sonne können das Erbgut in den Körperzellen schwer schädigen, sodass Krebs entsteht. Natürlich kann und soll man die Sonne nicht ganz meiden. Sie versorgt uns mit dem für die Knochen wichtigen Vitamin D, regelt den Kalziumhaushalt, hilft beim Schutz gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sorgt für gute Laune. Allerdings gibt es ein paar wichtige Regeln, um die warmen Strahlen gesund zu genießen.

   - Ob am Meer oder auf der Skipiste: Sonnencreme mit mindestens 
     Lichtschutzfaktor 20 gehört in jedes Gepäck. Auch wenn die 
     Lotion wasserfest ist: Nach jedem Bad sollte man sich erneut 
     eincremen - auch im Schatten.
   - Besonders anfällig für Sonnenbrand ist Kinderhaut. Hier sollte 
     der Lichtschutzfaktor mindestens 30 betragen. Am besten man 
     schützt die Kleinen zusätzlich mit UV-Strahlenundurchlässiger 
     Kleidung.
   - Besonders im Winterhalbjahr sind Solarien sehr beliebt. Aber 
     Achtung: Auch die künstliche Sonne ist gefährlich. Für Kinder 
     und Jugendliche ist der Besuch im Solarium ohnedies verboten.
   - Individualität beachten: Bestimmte Hauttypen sind anfälliger für
     Sonnenbrände. Gerade Menschen mit hellem Hauttyp und 
     Sommersprossen, als auch solche mit familiärer Vorbelastung 
     durch Hautkrebs sollten im Umgang mit der Sonne immer besonders 
     "besonnen" bleiben.

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