Akuter Schmerz dient dem Körper als Warnsignal. Verbrennen wir uns beispielsweise die Hand an einer heißen Herdplatte, ziehen wir sie reflexartig aus dem Gefahrenbereich. Der folgende dumpfe Schmerz erinnert uns daran, die Hand zu verarzten und zu schonen. Kehren Schmerzen immer wieder, ein halbes Jahr oder länger, spricht man von chronischen Schmerzen. Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda zeigt verschiedene Möglichkeiten der Schmerzlinderung auf.

Schmerz gelangt als elektrisches Signal ins Gehirn
Der Körper nimmt Schmerzen durch bestimmte Sensoren wahr. Diese Nozizeptoren leiten das Schmerzsignal über Nervenfasern an das Gehirn weiter. Hier wird uns der Schmerz bewusst, wir können ihn orten und beurteilen, wie heftig er ist. Gleichzeitig schüttet der Körper sowohl schmerzverstärkende als auch schmerzstillende Botenstoffe aus. Je nach Ursache, Art und Stärke des Schmerzes bieten sich verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.

Schmerzmittel unterscheiden sich in Wirkort und Stärke
Schwach wirksame Schmerzmittel wie Paracetamol und Ibuprofen wirken in der Peripehrie des Körpers, indem sie die Entstehung von körpereigenen Schmerzstoffen vermindern. Sie helfen z. B. bei Zahn- oder akuten Rückenschmerzen. Starke Schmerzmittel unterbrechen die Wahrnehmung von Schmerzen im Gehirn. Zu ihnen gehören Tilidin und Tramadol wie auch die stark wirksamen Opiate Morphin und Fentanyl. Sie werden beispielsweise bei chronischen Erkrankungen wie fortgeschrittener Osteoporose oder Krebs eingesetzt.

Akupunktur stärkt die Lebensenergie
Die Akupunktur ist eine Methode aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dabei werden feine Nadeln auf Akupunkturpunkte in die Haut gesetzt. Nach dieser Lehre wird so ein gestörter Energiefluss des Körpers in den Meridianen (Leitbahnen) ausgeglichen. So sollen zum Beispiel Migränekopfschmerzen oder Schmerzen während einer Geburt gelindert werden.

TENS-Therapie: Transkutane elektrische Nervenstimulation
Bei der TENS-Therapie werden über Elektroden auf der Haut niedrige, kaum spürbare Ströme verabreicht. Diese verhindern, dass Schmerz aus der behandelten Region an das Gehirn weitergeleitet wird. Vor allem bei Nervenschmerzen (neuropathischen Schmerzen) zeigt diese Methode gute Erfolge.

Massagen in zahlreichen Varianten: Wohltuend für Körper und Geist
Die klassische Massage behandelt den betroffenen Körperteil direkt, sie löst Muskelverspannungen und verhärtetes Bindegewebe. Indirekt wirken Massagearten, die beispielsweise über Reflexzonen schmerzende Körperpartien erreichen.

Hilfe durch Eisspray und Wärmepflaster
Wärme sorgt für eine bessere Durchblutung des Gewebes, so dass sich verspannte Muskeln lockern können. Wärmepflaster, Fangopackungen oder Heizkissen leisten hier gute Dienste. Kälte betäubt vor allem im ersten Moment den Schmerz und lindert Entzündungen sowie Schwellungen. Kühlpacks oder Eisspray helfen hier schnell, etwa bei Sportverletzungen.

Mit einer Ernährungsumstellung den Schmerz aushungern
Bei entzündlichen Erkrankungen wie Rheuma kann eine besondere Ernährungsweise Schmerzen lindern. Körpereigene Entzündungs- und Schmerzstoffe werden u. a. aus Arachidonsäure gebildet, die vor allem in Fleisch, Eigelb und Milchfett enthalten ist. Verzichtet man weitestgehend auf diese Nahrungsmittel, können Schmerz und Entzündung zurückgehen.

Bei starken oder regelmäßig wiederkehrenden Schmerzen sollten sich Betroffene immer an einen Arzt wenden.

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