Die Apothekenanzahl sinkt am stärksten in Bayern (-44), dahinter folgen Nordrhein-Westfalen (-34) und Hessen (-24). Der Freistaat, der nach Bevölkerungs- und Apothekenanzahl auf dem zweiten Platz liegt, erlebt somit einen höheren Rückgang als das größte und das fünftgrößte Bundesland. Die drei Länder zusammen verzeichnen die Hälfte des bundesweiten Rückgangs um -203 im Jahr 2011. Die Gesamtzahl von 21.238 Apotheken ist in Deutschland der niedrigste Wert seit 15 Jahren. Das berechnete der Deutsche Apothekerverband (DAV) im Vorfeld des DAV-Wirtschaftsforums, das am 26./27. April in Potsdam stattfindet.

„Die Apotheken erbringen ihre Leistungen zu den Kosten von heute und den Honoraren von vor acht Jahren“, sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker. „Das Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz – kurz: AMNOG – bürdet den Apotheken auch in diesem Jahr weitere Zusatzbelastungen auf, wie etwa durch den erhöhten Zwangsabschlag für die Krankenkassen.“ Laut Arzneimittelpreisverordnung liegt das Fixhonorar seit 2004 bei 8,10 Euro – abzüglich 2,05 Euro laut AMNOG. Becker fordert: „Wir brauchen eine Anpassung der Vergütung pro rezeptpflichtigem Arzneimittel an die allgemeine Kostenentwicklung. Vor allem die Nacht- und Notdienste, die Rezepturen und die Abgabe von Betäubungsmitteln müssen leistungsgerecht bezahlt werden.“

Mit einer Apothekendichte von rund 3.800 Einwohnern pro Apotheke liegt Deutschland zwischen seinen Nachbarländern Polen (3.600) und Tschechien (4.500). In Frankreich muss jede Apotheke im Durchschnitt nur 2.800 Menschen versorgen, in Österreich dagegen 6.600 Einwohner. Die geringste Apothekendichte haben Dänemark (17.700) und die Niederlande (8.300), die größte Apothekendichte besitzen Griechenland (1.200) und Bulgarien (1.700). Der EU-Durchschnitt liegt bei 3.300 Einwohnern pro Apotheke.

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