Die Deutschen verreisen gern, am liebsten in der EU. Doch setzen sie offensichtlich darauf, dass ihnen nichts passiert. Denn welche Notrufnummer sie bei Verdacht auf Schlaganfall oder in anderen Notfällen wählen müssen, wissen gerade einmal 22 Prozent. Es ist die 112, die in allen EU-Mitgliedsstaaten gilt. Darauf verweist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe anlässlich des Europäischen Notruftages am 11. Februar (11.2.).

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute, um Leben zu retten oder bleibende Behinderungen zu vermeiden. Umso wichtiger ist es, im medizinischen Notfall schnell zu reagieren. In Deutschland würden 76 Prozent der Bürger im Notfall die 112 wählen. Doch mit ihrem Wissen um die europäische Notrufnummer landen die Deutschen unter den 27 EU-Mitgliedsstaaten lediglich auf Rang 20. Das ergab eine Umfrage der Europäischen Union (Eurobarometer).

„Europa wächst zusammen, die Mobilität zwischen den Staaten nimmt zu. Deshalb ist die europaweite Notrufnummer 112 eine wichtige Errungenschaft“, sagt Liz Mohn, Präsidentin der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. „Doch was nützt diese Nummer, wenn die Menschen sie nicht kennen?“ fragt sie und setzt sich mit ihrer Stiftung für mehr Aufklärung ein.

Allein in Deutschland sind jährlich annähernd 270.000 Menschen von einem Schlaganfall betroffen. Bei einem Schlaganfall wird ein Teil des Gehirns nicht ausreichend mit Blut versorgt. Je länger diese Unterversorgung dauert, desto schwerer sind die Folgen. Innerhalb des ersten Jahres versterben bis zu 30 Prozent aller Betroffenen, mehr als die Hälfte der Überlebenden leidet an bleibenden Einschränkungen. Damit ist der Schlaganfall der häufigste Grund für erworbene Behinderungen im Erwachsenenalter.

Häufige Symptome eines Schlaganfalls sind Sehstörungen, Sprach- und Sprachverständnisstörungen, Lähmungen und Taubheitsgefühle, Schwindel mit Gangunsicherheit sowie sehr starker Kopfschmerz. Mediziner appellieren an die Bevölkerung, bei Verdacht auf Schlaganfall umgehend den Notruf zu wählen. So wäre manch schwerer Schicksalsschlag vermeidbar. „Jeder Schlaganfall ist ein Notfall!“ sagt auch Stiftungspräsidentin Liz Mohn. „Schnelles Handeln kann Leben retten und den Betroffenen langfristig Lebensqualität erhalten!“

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