Medikamente sind nur dazu da, Krankheiten zu heilen? Das war einmal. Eine neue Generation von Superpillen pusht die Leistung, steigert das Gedächtnis, löscht Traumata und kann noch vieles mehr. Wie die Zeitschrift P.M. MAGAZIN (Ausgabe 9/2013, ab heute im Handel) berichtet, sind Universitäten, Pharmakonzerne und Militärs auf der ganzen Welt längst dabei, eine neue Generation von Supermedikamenten zu entwickeln.

Einige Leistungsverbesserer sind sogar schon zugelassen. Zum Beispiel das sogenannte Neuro-Enhancement-Präparat Adderall, das auch als „Hollywood-Droge“ bezeichnet wird, weil es in der Filmbranche beliebt ist. Ursprünglich war Adderall als Medikament zur Behandlung von Konzentrationsschwäche gedacht, aber die amphetaminhaltige Arznei steigert auch die geistige Leistungsfähigkeit und hemmt das Hungergefühl.

Ein weiterer Neuro-Enhancer ist das Präparat Provigil, das den Wirkstoff Modafinil enthält. Der macht hellwach und ist besonders bei Akademikern gefragt, was ihm den Spitznamen „Professor’s little helper“ einbrachte. Auch Musiker und Poker-Profis schätzen die Pille, weil sie den Geist schärft und die Kontrolle der eigenen Gefühle bis zum maximalen „Pokerface“ ermöglicht. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass diese Medikamente mich zu einem besseren Spieler gemacht haben“, bekennt der Poker-Profi Paul Phillips, der unter dem Einfluss von Adderall und Provigil über 2,3 Millionen Dollar gewann.

Viele dieser medizinischen Innovationen verdanken wir der in den letzten Jahren weltweit forcierten Gehirnforschung. Wissenschaftler finden immer mehr darüber heraus, wie Gefühle – etwa Wut, Ohnmacht, Trauer und Schmerz – entstehen. Daraus ergeben sich völlig neue Therapieansätze und Möglichkeiten für die Herstellung von Arzneimitteln.

Die nächste Generation der Medikamente eröffnet auch im OP-Saal neue Möglichkeiten und macht darüber hinaus Hoffnung, dass Volkskrankheiten wie Alzheimer oder Parkinson ihren Schrecken verlieren. Zwar sind viele der neuen Wunderwaffen bisher nur in Tierversuchen erprobt, doch die Mediziner hoffen, sie bald auch beim Menschen einsetzen zu können.

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