Der Sommer ist noch in vollem Gange, an die Grippesaison will da sicher noch niemand denken. Und doch wird sie kommen und dem ein oder anderen von uns wieder Husten, Schnupfen und fiebrige Nächte bescheren. Auch wenn die Influenza in vielen Fällen glimpflich ausgeht, unterschätzen sollte man diese Krankheit auf keinen Fall. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sterben allein in Deutschland jährlich zwischen 5000 und 15 000 Menschen daran, die meisten von ihnen sind ältere Personen und immungeschwächte Patienten. Grippe ist übrigens nicht gleich Grippe: Da Influenzaviren ständig ihre äußere Gestalt verändern, treten auch immer wieder neue Grippe-Varianten auf. Erst kürzlich hat man in China eine neue Kombination der bereits totgesagten Vogelgrippe H7N7 entdeckt, ein Mann verstarb an den Folgen der Infektion. Droht nun weltweit eine neue Epidemie? Prof. Dr. Torsten Bauer, Pneumologe und Grippeexperte am Berliner Helios Klinikum Emil von Behring will keine zeitliche Prognose wagen, eines ist für ihn aber sicher:

„Es wird eine neue Vogelgrippe und eine neue Schweinegrippe geben, weil die Rekombinanten noch nicht ausgereizt sind. Wann diese entstehen und wie die Bevölkerung darauf reagiert, das ist das Entscheidende, dass wir gerade versuchen herauszufinden.“

Ausgelöst wird eine Influenza durch spezielle Grippeviren der Typen A, B und C wobei nur der Typ A für Grippeepidemien verantwortlich ist. Die Grippeerreger werden häufig durch Tröpcheninfektion von Mensch zu Mensch weitergegeben, zum Beispiel durch Anhusten im überfüllten Bus. Die Inkubationszeit dauert in der Regel ein bis zwei Tage, in diesem Zeitraum vermehren sich die Viren in den Schleimhautzellen und greifen das Immunsystem an. Viele Infizierten klagen dann über Symptome wie plötzlicher Temperaturanstieg, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost und manchmal sogar Atemnot. Ein Arztbesuch ist dringend zu empfehlen. Bei der Grippetherapie haben strenge Bettruhe, fiebersenkende Medikamente und viel Flüssigkeitszufuhr oberste Priorität, auch gibt es zahlreiche Arznei- und Hausmittel gegen die einzelnen Symptome. Und was tut die Forschung in Sachen Grippevirenbekämpfung, werden die extrem wandelbaren Plagegeister schon bald Geschichte sein?

Professor Bauer sieht hier kaum Fortschritte, weiß aber, wie man sich und andere wirksam gegen die Grippe schützen kann:

„Ich habe bei den Grippeviren jetzt keinen entscheidenden Durchbruch im Kopf. Wichtig ist aber für die Allgemeinbevölkerung, insbesondere für ältere Personen, gehen Sie zur Grippeschutzimpfung, denn die Grippeschutzimpfung verhindert vielleicht nicht immer die Grippe an sich, aber sie verhindert ganz sicher schwere Verläufe.“

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