Kleiner Stich, große Wirkung: Franz Bruch aus München ist einer von rund zweieinhalb Millionen Deutschen, bei denen der Stich einer Wespe oder Honigbiene lebensgefährlich werden kann. Jedes Jahr sterben etwa 20 Deutsche an den Folgen eines Insektenstiches. Das allein wäre schon bedrohlich genug. Jetzt ist der Mann aber Imker und möchte das auch bleiben. Was also können Menschen mit Insektengift-Allergie wie er tun? -Damit so ein Allergieschock nicht noch mal passiert:

„Plötzlich… ssss… batsch, ins Ohr rein. Und dann ist die Welle durch den Körper gegangen, unangenehmes Kribbeln, gleich darauf hab ich Atemnot bekommen und hab geschwitzt am ganzen Körper. Und dann kam der Notarzt.“

Bei Franz Bruch ging es gut aus. Nach einem Tag Krankenhaus war er wieder zuhause. Aber was jetzt? Zu seinen Bienen geht er nur noch im dicken Imker-Overall, mit Handschuhen und Kopfschutz. Könnte ihm eine spezifische Immuntherapie helfen, auch Hyposensibilisierung genannt? Auf jeden Fall, sagt Professorin Margitta Worm vom Allergie-Centrum der Charité in Berlin:

„Die Immuntherapie mit Insektengiften wird über Spritzen gegeben, die der Patient in den Oberarm bekommt. Am Anfang kleine Mengen, da werden die Spritzen häufiger gegeben und wenn eine maximale Menge erreicht wurde, dann verlängern sich die Abstände auf sechs bis acht Wochen. Insgesamt wird die Therapie über fünf Jahre durchgeführt.“

Ein bisschen Geduld muss man also mitbringen. Aber die gute Nachricht ist: so gefährlich die Allergie, so erfolgversprechend ist die Therapie:

„Die spezifische Immuntherapie mit Insektengiften ist hochwirksam, bei den Patienten ist dadurch ein Schutz erreicht, der bei 95 bis fast 100 Prozent liegt.“

Das hört der Imker Franz Bruch gerne:

„Also das mache ich auf jeden Fall, ich will meine Bienen natürlich behalten und das kann ich nur, wenn ich da immun bin.“

Übrigens: die Immuntherapie wird auch von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen! Und: die Krankenkassen zahlen.

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