Erziehungsratgeber übertreffen einander seit Jahren mit ihren Lobeshymnen auf das Lob. Es motiviere Kinder, mache sie selbstbewusst, kooperativ, erfolgreich, kreativ. „Wir leben in einer Zeit der Lob-Inflation“, sagt Grit Herrnberger, Diplompädagogin und Dozentin am Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis Berlin, im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Lob wirke auf Kinder auch wie eine dauernde Bewertung.

„Das kann sie unter Perfektionsdruck setzen“, erklärt Herrnberger. Es ist wie bei einer Arznei: Die Dosis ist entscheidend. Außerdem soll nicht die ganze Person, sondern eine Leistung gelobt werden. Also nicht: „Du bist toll“, sondern: „Das hast du gut gemacht.“ Oft wollen Kinder auch nur Aufmerksamkeit, keine Note. Dann reicht schon ein neugieriger Blick oder ein aufmunterndes Lächeln.

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