Haushaltssicherungen schützen Menschen nicht immer ausreichend vor einem elektrischen Schlag. Sie fliegen meist erst heraus, wenn ein Strom von 16 oder mehr Ampere fließt. Damit sind aber nur Leitungen und Elektrogeräte geschützt. Deshalb heißt es auch: „Die Sicherung schützt Geräte, keine Lebewesen“. Lebensrettend wirken dagegen Fehlerstrom-Schutzschalter, kurz: FI-Schutzschalter, auch RCD genannt: kleine, in den Wohnungsverteiler montierte Geräte. Darauf weisen der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und die Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH) hin.

FI-Schutzschalter sind per Gesetz in Neubauten und Außenbereichen sowie für neu installierte Stromkreise und Steckdosen in feuchten oder nassen Bereichen vorgeschrieben. GDV und DSH raten aber Haus- und Wohnungsbesitzern, in Altbauten und im Außenbereich einzelne Stromkreise und Steckdosen nachzurüsten oder nachrüsten zu lassen. Dafür gibt es mobile oder fest zu installierende FI-Schutzschalter. Wichtig ist die nachträgliche Sicherung vor allem im Bad, im Kinderzimmer und dann, wenn im Haus frei laufende Meerschweinchen oder andere Nagetiere Stromleitungen anknabbern könnten. Im Außenbereich ist der FI-Schutzschalter ein Lebensretter, falls etwa beim Mähen mit dem Elektromäher das Kabel durchtrennt und dabei die Außen- und Innenisolierung derart beschädigt wird, dass die stromführende Phase offen liegt.

So funktioniert ein FI-Schutzschalter

Bei einem intakten elektrischen Gerät ist der hineinfließende Strom gleich dem, der herausfließt. Berührt dagegen ein Mensch ein ungenügend isoliertes Gerät, fließt durch seinen Körper ein mehr oder weniger starker Strom (= Fehlerstrom) zur Erde. Es gibt eine Differenz zwischen zu- und abfließendem Strom. Diesen Differenzstrom „bemerkt“ ein FI-Schutzschalter: ein Relais schaltet den überwachten Stromkreis sofort ab. Man bekommt dann zwar immer noch einen kleinen Schlag, aber der ist von so kurzer Dauer, dass keine Lebensgefahr besteht.

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