Die Diagnose „Burn-out“ wird immer häufiger gestellt, obwohl sie in den psychiatrischen Diagnosekatalog gar nicht aufgenommen wurde. Professor Wolfgang Schneider, Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Rostock, erklärt in der „Apotheken Umschau“, die Diagnose werde oft gestellt, wenn bestimmte Dinge nicht hinhauen und dadurch Frustration und Erschöpfung auftreten. Das müsse ernst genommen werden.

„Wenn man das Problem aber Burn-out nennt, verleiht man ihm die Bedeutung einer Erkrankung“, erklärt Schneider. „Das hält den Betroffenen möglicherweise davon ab, selbstwirksam zu werden und Überforderungen abzustellen.“ Er sehe die „starke Tendenz, dass mehr und mehr normale seelische und soziale Phänomene vom Gesundheitssystem ´umarmt´ werden“.

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