Unangenehme Arbeiten vertagen, Entscheidungen hinauszögern – das macht jeder ein bisschen. Wann aber wird ständiges Aufschieben zum ernsthaften Problem? Zum Beispiel wenn es das Symptom einer Depression oder Angststörung ist, erklärt der Berliner Psychoanalytiker Hans-Werner Rückert, auf apotheken-umschau.de. Zu dem Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, gesellen sich Scham und schlechtes Gewissen.

Meistens aber lässt sich das ständige Aufschieben – Psychologen benutzen den Fachbegriff Prokrastination – durch ein paar Regeln in der Lebensführung verbessern: eine To-Do-Liste führen und abarbeiten, sich nicht zu viel auf einmal vornehmen und kleine Schritte akzeptieren. Mit Faulheit übrigens hat die Unart nichts zu tun. „Der Faulpelz vermeidet die Anstrengung, und es geht ihm gut dabei“, erklärt Rückert.

Der notorische Aufschieber hingegen leidet – und ist dabei höchst fleißig. Und warum ist die Aufschieberitis so verbreitet? Weil der Mensch entwicklungsgeschichtlich nicht darauf vorbereitet ist, vorsorgend und arbeitsteilig zu handeln, meinen Evolutionspsychologen. Die Aufgaben der Jäger und Sammler waren lebensnotwendig und unaufschiebbar. Das wirkt wohl bis heute nach.

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