Die jährlichen Erkrankungen an der in Europa am zweithäufigsten tödlich verlaufenden Krebserkrankung werden nach Schätzungen des grössten europäischen Gastroenterologenverbandes United European Gastroenterology (UEG) bis 2020 um 12 % zunehmen[1]. Darmkrebs wird schätzungsweise für den Tod von 214.675[2]Erwachsenen in Europa verantwortlich sein und bis 2020 jährlich etwa 502.000 Europäer betreffen[1].

Im fortgeschrittenen Stadium verläuft Darmkrebs sehr häufig tödlich, wird er jedoch früh genug erkannt, kann die Überlebensrate bei 90-95 % liegen. Im Frühstadium zeigen sich keine Symptome von Darmkrebs oder sie sind nur sehr schwer erkennbar, sie können jedoch durch eine einfache Vorsorgeuntersuchung, den Test auf okkultes Blut im Stuhl (Faecal Occult Blood Test, FOBT), die zu Hause durchgeführt werden kann, nachgewiesen werden. Der FOBT-Test ist vielen Patienten in Europa zugänglich und wird in der Regel Männern und Frauen ab 50 Jahren auf Einladung ihres Arztes oder eines nationalen Vorsorgeprogramms angeboten. Allerdings wird dieses Angebot nur von wenigen Menschen in Anspruch genommen. Der Anteil der berechtigten erwachsenen Personen, die tatsächlich untersucht werden, liegt in vielen Ländern deutlich unter der 65-%-Marke, die von der Europäischen Kommission als wünschenswert erachtet wird und die in den USA bereits erreicht wurde[3].

Obwohl die nationalen Vorsorgeprogramme, die in Europa betrieben werden, dem „opportunistischen“ Ansatz, der in Amerika verfolgt wird, vorzuziehen sind, kann Europa nach Aussagen von UEG-Experten von den USA lernen, wenn es darum geht, Darmkrebs ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Die jährlich stattfindenden Kampagnen, die von Meryl Streep und anderen Hollywoodgrössen angeführt werden, die landesweiten „Dress in Blue Days“, an denen blaue Kleidung getragen wird, um auf Darmkrebs aufmerksam zu machen, und eine von Präsident Obama Anfang dieses Monats verlesene Erklärung des Weissen Hauses tragen dazu bei, auf der anderen Seite des Atlantiks ein Bewusstsein für diese Krankheit und die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen zu schaffen.

„United European Gastroenterology hat sich dafür eingesetzt, dass Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen allen Bürgern Europas zugänglich gemacht werden. Wir möchten die Bevölkerung Europas nun nachdrücklich dazu auffordern, diese auch wahrzunehmen und sich klar zu machen, dass ein FOBT-Test das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, um 20-30 % senken kann. Darmkrebs ist behandelbar, wenn er frühzeitig erkannt wird, aber dennoch kostet er täglich mehr als 500 Europäer das Leben“, erklärt der britische Gastroenterologe und UEG-Präsident Professor Michael Farthing.

Der März wurde weltweit zum Darmkrebs-Monat (Colorectal Cancer Awareness Month) erklärt. Anlässlich dessen beginnt die UEG eine neue Bewusstseinskampagne unter dem Motto „Screening Saves Lives“ (Vorsorge rettet Leben), bei der alle Männer und Frauen über 50 Jahre in Europa dazu aufgerufen werden, mit einem Arzt zu sprechen und eine Darmkrebsvorsorge in Anspruch zu nehmen.

Hier können Sie eine Karte herunterladen, in der die Darmkrebsfälle und die entsprechende Sterblichkeit in Europa dargestellt sind: http://www.ueg.eu/crcmap/. Eine Infografik zur Darmkrebsvorsorge finden Sie hier: http://www.ueg.eu/crceurope/

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