In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 150 000 Menschen an einer Blutvergiftung (Sepsis), knapp 60 000 sterben daran. Sie ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritthäufigste Todesursache. „Doch die Sepsis wird von Laien und Kollegen immer noch nicht ausreichend wahrgenommen“, kritisiert der Intensivmediziner Professor Frank Brunkhorst vom Universitätsklinikum Jena, ein führender Sepsis-Experte, im Patientenmagazin „HausArzt“.

Das Problem bei der Sepsis, die ein Infekt ist, der meist von einem Herd, einer Wunde oder örtlichen Infektion ausgehend den ganzen Körper ergreift: Es gibt keine Symptome, die eindeutig auf die Krankheit hinweisen. Ein roter Strich, der von einer Wunde ausgeht und sich in Richtung Herz bewegt, ist es jedenfalls nicht. Das sei eine noch „weit verbreitete Legende im Volksmund“, erklärt Brunkhorst.

Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, starkes Wärmegefühl, Bewusstseinstrübung, meist auch Fieber oder plötzlich stark sinkende Temperatur sind Symptome, die aber oft nicht richtig interpretiert werden. Angehörige, die bei älteren, eventuell schon pflegebedürftigen Personen solche Anzeichen beobachten, sollen lieber einmal zu viel als zu spät einen Arzt rufen.

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