Einzelne Packungen des Krebsmedikaments Herceptin® sind gefälscht. Die gefälschten Arzneimittel stellen eine akute Gefährdung der Patienten dar und dürfen nicht angewendet werden. „Falls ein Patient das Medikament Herceptin® wider Erwarten zuhause hat, sollte er es nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker anwenden. Der Fachmann kann prüfen, ob die jeweilige Packung bzw. Charge wegen Fälschungsverdachts behördlich zurückgerufen wurde“, sagt Dr. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer und Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Bislang ist nicht bekannt geworden, dass auch Fläschchen mit gefälschtem Inhalt an Apotheken ausgeliefert wurde.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) haben darüber informiert, dass gestohlenes bzw. gefälschtes Herceptin® 150 mg zur intravenösen Anwendung in mehreren EU-Staaten in den Handel gebracht wurde. Die betroffenen Chargen des Zytostatikums wurden in italienischen Krankenhäusern gestohlen bzw. gefälscht und von Parallelvertreibern bezogen. Die Ware des Originalanbieters ist nicht von der Fälschung betroffen.

Die gefälschten Herceptin®-Präparate tragen nach bisherigen Erkenntnissen folgende Merkmale:

  • – Auf den meisten Durchstechflaschen stimmen die dort aufgedruckte
    Chargennummer und das Verfallsdatum nicht mit denen auf der äußeren
    Verpackung überein.
  • – Der Inhalt einiger Fläschchen ist flüssig. Herceptin ist
    normalerweise ein weißes bis schwach gelbes lyophilisiertes Pulver.
  • – Gummistopfen, Bördelkappe oder Deckel könnten manipuliert worden
    sein.
  • – Die gefälschten Fläschchen sind ursprünglich als italienisches
    Herceptin 150 mg gekennzeichnet, wurden für den deutschen Markt aber
    mit deutschsprachigen Etiketten überklebt.

Beim PEI ist ab dem 17.04.2014 unter der Nummer 06103 / 77-1061 eine Hotline eingerichtet, an die sich Patienten und Angehörige der Heilberufe wenden können.

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