Ob man Links- oder Rechtshänder wird, entscheidet sich schon vor der Geburt. Wer im Mutterleib häufiger am linken Daumen saugt, wird eher Linkshänder. Das zeigen Ultraschallbilder. Gut jeder Siebte neigt laut Statistik dazu, seine linke Hand mehr zu gebrauchen als die rechte. Oft wird über besondere Eigenschaften von Linkshändern gemutmaßt. Welche Unterschiede es zu Rechtshändern tatsächlich gibt, dazu Peter Kanzler, Chefredakteur der „Apotheken Umschau“:

„Das Gehirn ist in eine rechte und eine linke Hälfte aufgeteilt. Bei Linkshändern sind Teile der rechten Gehirnhälfte stärker ausgeprägt, bei Rechtshändern ist es genau umgekehrt. Bestimmte Fähigkeiten – etwa musikalische oder künstlerische – werden eher von der rechten Hälfte dominiert, logisches und mathematisches Denken findet dagegen eher links statt. Aus diesem Grund, so mutmaßen Wissenschaftler, gibt es Unterschiede zwischen Links- und Rechtshändern.“

Linkshändern wird zum Beispiel nachgesagt, sie seien intelligenter als Rechtshänder. Bewiesen ist das aber nicht:

„Der durchschnittliche Intelligenz-Quotient von Links- und Rechtshändern ist gleich. Es fällt jedoch auf, dass es unter den Hochbegabten viele Linkshänder gibt. Andererseits haben aber auch überdurchschnittlich viele Linkshänder Lernschwierigkeiten. Eine mögliche Erklärung: Für Linkshänder gibt es besonders viele Hürden in der Rechtshänder-Welt. Manche wachsen daran, andere scheitern.“

Außerdem sollen Linkshänder besonders kreativ sein. Auch das ist aber unter Wissenschaftler umstritten:

„Es gibt keine Studie, die das belegt. Aber Linkshänder gehen Dinge oft anders an als Rechtshänder. Sie betrachten ein Bild beispielsweise oft erst von rechts nach links. Sie haben also einen ganz anderen Blick auf ein Objekt. Und das kann bei Rechtshändern ganz besonders kreativ wirken.“

Linkshänder sollen angeblich auch früher sterben als Rechtshänder. Doch laut „Apotheken Umschau“ stimmt das nicht. Die große Mehrheit der Wissenschaftler sei davon überzeugt, dass Linkshänder nicht früher sterben und dass sie auch nicht anfälliger für Krankheiten sind.

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