Jahrhundertelang stellte sich die Frage nach dem Lebenssinn nicht – bestand er doch vor allem in einer gottgefälligen Lebensführung. Heute, im Zeitalter des Individualismus, hat es dagegen jeder selbst in der Hand, seinem Leben Bedeutung zu verleihen.

Die neue Ausgabe von GEO WISSEN präsentiert Erkenntnisse von Wissenschaftlern, die der Frage nachgegangen sind, auf welche Weise Techniken der inneren Konzentration und Versenkung (Meditation, Schamanismus, Yoga) das seelische Wohlbefinden verbessern. Zwei Autoren haben sich einem Selbstversuch unterzogen: Der eine hat in einem Schweigekloster für mehrere Tage Exerzitien der Stille praktiziert. Der andere war auf einem Pilgerweg in Norwegen unterwegs – und traf dort auf Menschen, denen das Wandern aus unterschiedlichen Gründen Lebenssinn vermittelt hat.

Vor allem aber tragen Beziehungen zu anderen Menschen zur persönlichen Sinnerfüllung bei, wie Beiträge über gesellschaftliches Engagement, die Bedeutung von Kindern oder den Wert der Berufsarbeit zeigen. Dabei geht es immer um ein Geben und Nehmen: So ist etwa die Zeit, die viele Deutsche für ihr Ehrenamt aufwenden, keineswegs nur ein Opfer. Denn man hilft nicht nur anderen, sondern tut indirekt auch sich selbst etwas Gutes.

Und so ist es nachvollziehbar, was der Philosoph Clemens Sedmak im Interview zu bedenken gibt: Eine Anleitung für ein als sinnvoll empfundenes Leben kann es heute nicht mehr geben. Man könne den Lebenssinn nicht einmal gezielt suchen, ihn aber sehr wohl individuell für sich entdecken.

Das Heft enthält auch einen Test, mit dessen Hilfe sich herausfinden lässt, welche von 17 Lebensbedeutungen – darunter „Naturverbundenheit“, „Macht“, „Kreativität“ und „Gesundheit“ – wie stark zum persönlichen Lebenssinn beitragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.