Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der WM spielt, verwandeln sich viele Wohnzimmer in ein kleines Stadion und jeder wird zum Trainer. Dann heißt es, Daumen drücken und mitfiebern! Es wird laut, wenn man Tore bejubelt oder sich über verpasste Chancen ärgert. Für den ein oder anderen könnte so ein WM-Spiel aber zu viel sein, denn laut einer Studie steigt das Risiko für einen Herzinfarkt, eine Form des akuten Koronarsyndroms, bei einem Deutschlandspiel um über das Zweifache. Mario Hattwig berichtet.

Ursache des akuten Koronarsyndroms ist immer der Verschluss oder die Verengung eines Herzkranzgefäßes. Meistens endet das in einem Herzinfarkt. Hatte man einen Herzinfarkt, sollte man seinen Lebensstil ändern, so der Kardiologe und Pressesprecher des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen Dr. Heribert Brück.

„Betroffene sollten bedenken, dass der Herzinfarkt zwar ein akutes Ereignis ist, dass die zugrunde liegende Erkrankung aber auf Dauer weiter besteht. Sie müssen deshalb ihr Leben langfristig umstellen. Das fängt bei der Ernährung an. Hier empfehlen wir die sogenannte mediterrane Ernährung, die vitaminreich ist und fettarm ist.“ Sie beinhaltet eben frische Produkte.“

Außerdem sollte man sich mehr bewegen. Hier kann man Hilfe in einer von 6.000 Herzsportgruppen finden. Reduzieren Sie zusätzlich Stress und geben Sie das Rauchen auf!

„Hier haben Studien gezeigt, dass Patienten, die das Rauchen aufgeben, sehr viel seltener einen zweiten Infarkt bekommen. Das heißt, nach der letzten Zigarette kann man nach einem Jahr das Herzinfarkt-Risiko nahezu halbieren.“

Neben diesen Tipps helfen auch Medikamente, die den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senken und das Blut verdünnen.

„Sollte man das Gefühl haben, dass man diese Medikamente nicht verträgt, sollte man sie trotzdem nicht alleine absetzen, sondern das mit dem Arzt besprechen. Eventuell kann man durch eine Dosis-Änderung oder durch eine Änderung des Einnahmezeitpunkts hier schon eine Verbesserung erzielen.“

Auf jeden Fall sollte man die Medikamente regelmäßig einnehmen. An die tägliche Einnahme erinnern kann einen das Smartphone oder ein Wecker. Neben dem Hausarzt und dem Kardiologen, können aber auch Freunde und Angehörige helfen, das Leben umzustellen und realistische Ziele zu erreichen.

„Man kann sich zum Beispiel vornehmen, wieder mit den Enkeln rumzutoben. Man kann zum Beispiel eine Reise planen oder einfach auch nur, ein besseres Körpergefühl wiederzubekommen. Sollte man das alleine nicht schaffen, bilden Selbsthilfegruppen auch geeignete Möglichkeiten, sich mit anderen Betroffenen zu treffen und auszutauschen und damit einfach die Ziele besser verfolgen zu können.“

Auch wenn Sie ein großer Fußballfan sind, sollten Sie vielleicht das ein oder andere WM-Spiel am späten Abend sausen lassen und sich etwas Schlaf und Ruhe gönnen.

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