Weniger naschen, häufiger die Treppe nehmen, bei Aufregung nicht auf den Fingernägeln kauen und nicht rauchen sondern sich besser aufs Rad schwingen. Wir wissen genau, was gut für uns ist, trotzdem bleibt es allzu häufig bei den ungeliebten Gewohnheiten. Dagmar Ponto hat sich mit diesem Phänomen beschäftigt und vor allem, wie man es wieder loswird:

Was man sich angewöhnt hat, kann man sich wieder abgewöhnen, sagt Chefredakteurin Tina Haase vom Internetportal apotheken-umschau.de und erklärt erstmal, wie diese lästigen Gewohnheiten überhaupt entstehen:

Menschen sind echte Gewohnheitstiere. Wer sich zum Beispiel nachmittags häufig einen Snack gönnt, greift irgendwann automatisch zur Schokolade, selbst wenn er eigentlich gar keine Lust darauf hat.

Und das liegt daran, dass man am Anfang noch jede Handlung bewusst ausübt. Das Gehirn braucht aber möglichst viel Routine, denn so schafft es freie Kapazitäten für Neues, und das ist erstmal sehr praktisch. Leider unterscheidet es bei der Automatisierung nicht zwischen guten und schlechten Gewohnheiten. So braucht man eine erfolgsversprechende Strategie, um sich neue Verhaltensweisen anzueignen:

Man sollte sich nicht allgemein irgendetwas vornehmen, sondern konkrete Ziele definieren. Ein Beispiel: 1 Woche lang statt dem Lift die Treppe nehmen. Diese überschaubare Zeit nimmt die Angst, dass man es „nie“ schaffen werde. Wenn man sich mit dem neuen Verhalten gut fühlt, sollte man es fortführen. So setzen sich neue Verhaltensmuster fest, und eines Tages nimmt man automatisch die Treppe.

Es gibt Situationen im Leben, die sich besser eignen, um mit nervigen oder ungesunden Gewohnheiten Schluss zu machen:

Wer gestresst ist, lässt sich mehr von Gewohnheiten leiten. Ein guter Zeitpunkt fürs Abgewöhnen sind entspannte Urlaubstage und eine andere Umgebung. Dort muss man über einfachste Handlungen, wie, wo ist der Lichtschalter, nachdenken. Dem Gehirn fällt es jetzt leichter, sich auf Neues einzustellen. Und so gelingt es einfacher, nicht automatisch nach Schokoriegel oder Zigarette zu greifen.

Grundsätzlich sollte man nicht auf Wunder hoffen, sondern Geduld mitbringen, denn es bleibt eine Herausforderung, sich ungeliebte Gewohnheiten abzutrainieren, aber es ist auf jeden Fall möglich.

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