Mehr als zehn Millionen Schüler fahren mit dem Bus oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. Ein gute Wahl, denn die Gefahr eines Unfalls ist damit laut Statistik deutlich geringer, als wenn man zu Fuß geht oder Fahrrad und Auto nutzt. Einen Gefahrenschwerpunkt gibt’s aber trotzdem – und das sind die Haltestellen. Warum es dort immer wieder zu schweren Unfällen kommt und wie die sich ver hindern lassen, verrät Ihnen Jessica Martin.

Drängeln, toben, schubsen: Das passiert Schülern an Haltestellen zwar immer wieder – kann im Extremfall aber schlimme Folgen haben, sagt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat.

„Die Kinder und Jugendlichen sollten zunächst darauf achten, nicht zu nahe an der Bordsteinkante zu stehen, denn dann lau fen sie Gefahr, vom einfahrenden Bus erwischt zu werden. Also hier immer auf den ausreichenden Sicherheitsabstand achten. Wer morgens mal zu spät dran ist, soll ja vorkommen, sollte sich trotzdem an die Regeln halten, nicht einfach blindlings über die Straße laufen, sondern auch wirklich weiterhin am Zebrastreifen warten, bis die Autos angehalten haben oder die Fußgängerampel grün geworden ist.“

Das Gleiche gilt natürlich auch beim Aussteigen aus Bus oder Bahn. Trotzdem sollten Autofahrer in der Nähe von Schulen und Haltestellen grundsätzlich aber immer damit rechnen, dass Kinder unerwartet auf die Straße laufen.

„Für Autofahrer heißt die Devise immer: ‚Runter vom Gas und jederzeit bremsbereit sein‘. Was viele nicht wissen: Fährt ein Schul- oder Linienbus mit eingeschaltetem Warnblinker an eine Haltestelle, darf ihn kein dahinter fahrendes Fahrzeug mehr überholen. Steht der Bus dann an der Haltestelle mit eingeschaltetem Warnblinker, darf der Autofahrer ihn nur in Schrittgeschwindigkeit überholen – und mit ausreichendem Sicherheitsabstand. Das gilt im Übrigen auch für den Gegenverkehr.“

Darüber hinaus empfiehlt es sich für Eltern, ihre Kinder anfangs zur Haltestelle zu begleiten, wenn sie zum ersten Mal mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Schule fahren müssen:

„Dadurch erkennt man Sicherheitsrisiken und kann seine Kinder rechtzeitig darauf aufmerksam machen. Aber es kommt auch auf die richtige Kleidung an, für den Weg dorthin. Stichwort: ‚Sichtbarmachen‘, in ganz wichtiger Hinweis. Also die Kleidung möglichst hell und auffällig machen, den Schulranzen mit vielen Reflektoren ausstatten, damit sie rechtzeitig von den Autofahrern gesehen werden können.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.