Gut 50000 Mal nehmen Ärzte in Deutschland jährlich eine künstliche Befruchtung vor. Tendenz steigend. Da sich oft kein medizinischer Grund für die Unfruchtbarkeit findet, würde vermutlich manche Frau auf natürlichem Weg schwanger werden, wenn sich die Paare mehr Zeit gäben.

Auch daran zu denken, mahnt Professor Jürgen Kleinstein, Direktor der Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie in Magdeburg. Die Begründung für den Eingriff, „Unfruchtbarkeit aus unbekanntem Grund (idiopathische Sterilität)“, werde heute doppelt so oft gestellt wie noch vor einigen Jahren, erklärt er in der „Apotheken Umschau“.

Er rät, wieder stärker an beeinflussbare Gründe für den unerfüllten Kinderwunsch zu denken und entsprechend zu beraten: Wie sich der Tag des Eisprungs besser erfassen lässt, wie oft ein Paar an den Tagen um den Eisprung herum Geschlechtsverkehr haben sollte, wie der Verzicht auf Rauchen, Alkohol, Koffein und Drogen die Fruchtbarkeit erhöht, Über- und Untergewicht sie mindern. „Die Möglichkeiten sind vielfältig“, sagt Kleinstein. „Manchmal braucht ein Paar einfach Zeit.“

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