Immer mehr Menschen informieren sich erst einmal online über Krankheitssymptome, mögliche Diagnosen und denkbare Therapien. Wie das Magazin Reader’s Digest in seiner September-Ausgabe berichtet, holen sich 41 Prozent der Bundesbürger diese Informationen noch vor dem Arztbesuch aus dem weltweiten Netz, 31 Prozent machen es danach. „Viele Mediziner sehen es nicht gerne, wenn ein Patient schon mit einer eigenen Verdachtsdiagnose und einem Stapel an Internet-Ausdrucken ankommt“, sagt Dr. Stephan Gotsmich, Allgemeinmediziner aus Landshut und Prüfer für Ärztliches Qualitätsmanagement der Bayerischen Landesärztekammer. „Dabei hat der Patient sogar ein gesetzlich verbrieftes Recht darauf, vom Arzt in verständlichen Worten informiert zu werden. Das gilt für die Diagnose ebenso wie für aktuell bekannte Risiken und Nebenwirkungen einer Therapie sowie für Therapiealternativen“, erläutert Dr. Sylvia Sänger, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Medizinische Psychologie des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf.

Vor diesem Hintergrund gibt das Magazin Reader’s Digest in seiner neuen Ausgabe Ratschläge für das Gespräch zwischen Patient und Arzt. So ist es beispielsweise völlig in Ordnung, den Arzt nach der Notwendigkeit einer geplanten Behandlung und nach möglichen Alternativen zu fragen. Die Zahl der Bandscheibenoperationen etwa steigt seit Jahren kontinuierlich an, laut Magazin Reader’s Digest bringt der Eingriff aber bei bis zur Hälfte der Patienten nicht die gewünschte Besserung oder steigert gar die Schmerzen. Experten raten deshalb, erst einmal eine konservative Behandlung mit Physiotherapie, Rückentraining und Schmerzmitteln zu versuchen, ehe man sich für eine Operation entscheidet. Ähnliches gilt für Patienten mit Kniegelenksproblemen. Krankengymnastik, Bewegung und Schmerzmittel können hier oftmals den gleichen Erfolg erzielen wie ein Eingriff im OP-Saal.

Nachfragen lohnt sich also. Auch wenn es beispielsweise darum geht, ob die Laserverödung von Krampfadern nicht mindestens den gleichen Erfolg bringt wie die klassische Operation, selbst wenn die High-Tech-Therapie privat bezahlt werden muss. Ebenso sinnvoll ist es, den Arzt zu fragen, aus welchem Material ein Medizinprodukt wie eine Gelenkprothese besteht – allein schon um in einem Vergleich herauszufinden, welche Implantate langfristig die geringsten Komplikationen verursachen. Und, nicht zu vergessen, das Thema Medikamente. Hier gilt die eiserne Grundregel, dass der Patient dem Arzt zwingend alle Medikamente und Mittel nennen sollte, die er bereits einnimmt. Der Grund: Laut einer AOK-Studie birgt jede sechste Arzneimittelverschreibung die Gefahr einer nicht erwünschten Wechselwirkung mit anderen Medikamenten.

Für weitere Informationen zu diesem Reader’s Digest-Thema stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die September-Ausgabe von Reader’s Digest Deutschland ist ab 25. August an zentralen Kiosken erhältlich.

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