Jeder hat schon einmal erlebt, dass sich die Tage gleichen und die Stunden nicht vergehen wollen, entweder weil er nicht genug zu tun hat oder kein Interesse an dem verspürt, was er tut. Langeweile kann qualvoll sein, und sie ist nicht zu verwechseln mit der selbst gewählten, erholsamen Untätigkeit – der Muße. In der 3sat-Wissenschaftsdokumentation „Tödliche Langeweile“ von Anja Gerloff beleuchten Wissenschaftler die Ursachen von Langeweile und ihre negativen Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden, aber auch die Chancen, die aus Langeweile erwachsen.

Von einem Problem ist inzwischen öfter zu hören: Millionen Schüler, Studenten und Arbeitnehmer in Deutschland fühlen sich unterfordert, nicht gesehen, nicht wertgeschätzt, sie leiden unter „Boreout“, so etwas wie „krankhafter Langeweile“. „Ob man gestresst ist oder sich sehr stark langweilt – beides kann zu ähnlichen Symptomen führen“, sagt Motivationsforscherin Michaela Brohm von der Universität Trier in der Dokumentation. Am Ende könne das bis zur Depression reichen. Brohm verweist darauf, dass der Volksmund die Erkenntnis, dass Leerlauf schlimme Folgen haben könne, schon lange habe: „Man sagt: ‚Wir langweilen uns zu Tode‘ oder auch: ‚Mir ist sterbenslangweilig'“, betont sie.

Für die einen vergeht Zeit nur langsam, für die anderen zerrinnt sie unglaublich schnell. Zeit wird unterschiedlich wahrgenommen. Gert Scobel spricht in der Sendung „scobel“ mit seinen Gästen im Anschluss um 21.00 Uhr im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ über die Zeit. „scobel – Was ist Zeit?“ zeigt die Bandbreite der Definitionen von Zeit, die von der Kulturgeschichte über Theorien der Physik bis zu psychologischen, neurowissenschaftlichen und soziologischen Betrachtungen reicht. Vorgestellt werden die Einflüsse des Lichts und der Jahreszeiten auf die Gestaltung des Alltags, die Entwicklung von Kalendern und Uhren, der Verlauf der Zeit im Lebenszyklus und im Kosmos, Wechselwirkungen von Sinneswahrnehmungen und neuronalen Netzen sowie die Auswirkungen von Fristen und Dringlichkeiten auf Arbeit und Entscheidungen. Gäste bei Gert Scobel sind der Soziologe Dirk Baecker, der Philosoph Norman Sieroka und der Psychologe Marc Wittmann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.